Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

München: Datenskandal in München: Tausende Röntgenbilder liegen auf der Straße

München

Datenskandal in München: Tausende Röntgenbilder liegen auf der Straße

    • |
    Im Südosten Münchens sind Tausende Röntgenbilder mit Adressdaten und Namen der Patienten auf der Straße gefunden worden.
    Im Südosten Münchens sind Tausende Röntgenbilder mit Adressdaten und Namen der Patienten auf der Straße gefunden worden. Foto: Rainer Jensen (dpa, Symbolfoto)

    Bilder von Knochenbrüchen und durchleuchteten Schädeln liegen auf der Straße verteilt. So geschehen am Marieluise-Fleißer-Bogen im Münchner Stadtteil Neuperlach. Das Brisante: Es handelt sich um Röntgenbilder, die Namen, Geburts- und Adressdaten der Patienten tragen. Nach Informationen der Bild sind offenbar Tausende solcher Bilder von Patienten der Klinik Weilheim wild entsorgt worden.

    Mitarbeiter der Entsorgungsfirma soll 90 Säcke abgeholt haben

    Ein 68-Jähriger soll die Röntgenbilder am Mittwochmorgen entdeckt haben und „total geschockt gewesen“ sein. Die Klinik will, wie für solche Vorgänge üblich, die Entsorgungsfirma mit der Beseitigung beauftragt haben.

    Ein Mitarbeiter des Unternehmens habe schließlich am vergangenen Freitag 90 Säcke abgeholt. In Neuperlach stellte die Polizei nun vier volle Säcke sicher. Außerdem leitete sie Ermittlungen wegen Betrugs ein. Eine Krankenhaus-Sprecherin sagte, die Röntgenbilder seien zur „fachgerechten Vernichtung“ übergeben worden.

    Röntgenbilder wohl über zehn Jahre alt

    Bei den Unterlagen handele es sich ausnahmslos um Material, für das keine Aufbewahrungspflicht gelte. Das sei bei Patienten der Fall, die mindestens seit zehn Jahren nicht mehr in Behandlung gewesen waren. „Die Versorgungsfirma war bisher immer zuverlässig“, ergänzte die Sprecherin.

    So oder so: Allem Anschein nach liegt ein erheblicher Verstoß des Datenschutzes vor. Das sieht auch der bayerische Datenschutzbeauftragte, Thomas Petri, so. „Wir werden dem Sachverhalt nachgehen und klären, wer die Verantwortung trägt“, sagte sie.

    In erster Linie läge der Schutz persönlicher Informationen in der Verantwortung der Auftraggeber: „Das bayerische Krankenhausgesetz sieht strenge Regelungen vor, um das Patientengeheimnis zu schützen.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden