Der Aufschrei war groß nach der Ausstrahlung des neuen Films um den Allgäuer Ermittler Kluftinger. "Ein Schmarrn wie selten", "Schande fürs Allgäu", "das Grauen auf literarischem Jerry-Cotton-Niveau" - Aussagen wie diese waren nach der Ausstrahlung mannigfach zu hören. Nur wenige fanden den Film gelungen, die meisten Zuschauer empfanden den TV-Krimi als reine Zumutung.
Shitstorm für Kluftinger in sozialen Netzwerken und Foren
Das ist Kommissar Kluftinger
"Kommissar Kluftinger" ist die Hauptfigur in einer Krimireihe des Autorenduos Volker Klüpfel und Michael Kobr.
Volker Klüpfel, Jahrgang 1971, ist im Allgäu aufgewachsen und hat unter anderem als Kulturredakteur bei der Augsburger Allgemeinen gearbeitet.
Michael Kobr ist 1973 in Kempten geboren. Vor seiner Autorenkarriere war er Lehrer an verschiedenen bayerischen Realschulen.
Kommissar Kluftinger ist ein kauziger, skuriller Allgäuer. Er ist verheiratet mit Ehefrau Erika, hat einen Sohn Markus, liebt Kässpatzen und hört gerne "Die Flippers".
Bisher wurde in keinem der Bücher Kluftingers Vorname genannt. Die Autoren haben in ihren Romanen aber schon Hinweise gegeben.
Der erste Roman, mit dem das Autorenduo die Bestsellerlisten stürmte, heißt "Milchgeld". Er ist 2003 erschienen.
Nach dem großen Erfolg des Allgäu-Krimis erschienen die Bücher Erntedank (2004), Seegrund (2006), Laienspiel (2008), Rauhnacht (2009), Schutzpatron (2011), Herzblut (2013) und Grimmbart (2014).
In der Berichterstattung vor Erscheinen des 7. Kluftinger-Bandes wurden eine Gesamtverkaufszahl aller Bände von mehr als 4,5 Millionen Exemplaren genannt.
Daneben haben Klüpfel und Kobr noch einen Kurzgeschichtenband, ein Kluftinger-Kochbuch und ein Buch über ihre Lesereisen geschrieben.
Alle Krimis gibt es auch als Hörbuch. Die Autoren lesen dabei selbst vor.
Im Herbst 2009 strahlt das Bayerische Fernsehen die Verfilmung des Romans "Erntedank" aus. Herbert Knaup spielte darin Kommissar Kluftinger. Es folgten Verfilungen von Milchgeld (2012, ARD) und Seegrund (Dreh 2013).
Ob in Facebook oder Foren: die Meinung der Zuschauer war einhellig und wurde meist deutlich formuliert. Der User LemonTree schreibt als Kommentar etwa: "Ein Schmarrn wie selten. Langweilig bis ins Mark. Nach 15 Minuten abgeschaltet." Dass er nach einer Viertelstunde abgeschaltet hat, scheint keine Seltenheit gewesen zu sein. Kojo007 bekennt, dass er nach einer Stunde eingeschlafen sei, und ein Facebook-Nutzer schämt sich gar für dieses "Machwerk in Seegrund und Boden".
Ein anderer Facebook-Nutzer schließt sich der allgemeinen Empörung an und schreibt auf der Facebook-Seite der Kluftinger-Krimis: Liebe Leute, das war eine Katastrophe... Bitte keinen Film mehr, es verdirbt auf ganzer Linie das Lesen weiterer Kluftinger." Einen kontinuierlichen Qualitätsverlust sieht auch der User taktikfux: "Mit jeder neuen Verfilmung wird Kluftinger schlechter!" win