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Taufkirchen bei München: Bürgermeister sagt Gruß-Muffeln den Kampf an

Taufkirchen bei München

Bürgermeister sagt Gruß-Muffeln den Kampf an

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    In der oberbayerischen Gemeinde Taufkirchen bei München geht seit Mittwoch der Bürgermeister persönlich gegen unfreundliche Mitbürger vor.
    In der oberbayerischen Gemeinde Taufkirchen bei München geht seit Mittwoch der Bürgermeister persönlich gegen unfreundliche Mitbürger vor. Foto: Matthias Schrader

    Eine Initiative gegen Gruß-Muffel soll für mehr Lebensfreude sorgen. Denn bisher ist es nach Ansicht von Bürgermeister Jörg Pötke eher ein wenig trist. "Regungslos laufen die Menschen aneinander vorbei", kritisiert der Kommunalpolitiker, der der örtlichen "Inititiative Lebenswertes Taufkirchen" angehört.

    Große Transparente hat Pötke aufhängen und 5000 Anstecknadeln drucken lassen. "Hallo" steht groß darauf und soll die Menschen im Ort zum Grüßen animieren, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Vortag. Auch auf Seite eins des Gemeindeblattes prangen die Lettern der Kampagne. "Vielen liegt ein "Grüß Gott" vielleicht auf der Zunge, trauen sich dann aber doch nicht es rüberzuschicken", sagte Pötke der Nachrichtenagentur dpa.

    Dabei sei dies gerade in einer Gemeinde wie Taufkirchen mit einer hohen Fluktuation wichtig und "Anonymität fehl am Platze". Ein kurzes, herzliches "Hallo" könne eine erste Möglichkeit sein, um ins Gespräch zu kommen und so ein besseres Miteinander zu schaffen. Das Schweigen sei allerdings kein reines Taufkirchener Phänomen: "Ich glaube nicht, dass die Grußfreundlichkeit oder -zurückhaltung hier anders ist als im Rest Deutschlands." Zwar seien die Deutschen in den letzten Jahren viel offener geworden, doch dies könne man durchaus noch weiter verstärken, ist sich Pötke sicher.

    Seit Mittwoch werden Rathausmitarbeiter und Gemeinderäte den ganzen Tag lang die Anstecker mit dem "Hallo""-Logo verteilen, um die "Gruß-Initiative" unter die schweigende Menge zu bringen. Auch der Bürgermeister wird sich als Verteiler engagieren: Um 5.30 Uhr, "wenn die Leute noch nicht so freundlich daherkommen", möchte er sie am S-Bahnhof für seine Aktion begeistern. Er hofft, dass sich das Grüßen in Taufkirchen und vielleicht auch darüber hinaus "wie eine Lawine verbreitet" und letztlich möglichst "viele ansteckt". (dpa/lby)

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