In der Diözese Regensburg sind zwischen 1945 und 2010 zehn Geistliche wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern gerichtlich verurteilt worden. Diese Männer sollen sich an insgesamt 78 Kindern und Jugendlichen vergangen haben. Diese Zahlen gehen aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Bistums zum sexuellen Missbrauch durch Kirchenmitarbeiter hervor.
Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft in einem Fall gegen einen Geistlichen aus dem Bistum Regensburg wegen sexuellen Missbrauchs, wie es weiter heißt. Gegen zwei andere Priester liefen derzeit noch kirchenrechtliche Verfahren. In einem Fall sei der Täter bereits verurteilt, im anderen Fall sei das staatliche Verfahren eingestellt worden.
Unter den zehn Priestern, die in dem Bericht aufgeführt werden, habe allein ein Mann Missbrauch an 36 Jugendlichen begangen. Der Täter sei vor 20 Jahren gestorben. Ein anderer, noch lebender Geistlicher, habe sich an zwölf Minderjährigen vergangen. Dem Mann seien nach seiner Verurteilung die Rechte und Pflichten eines Kirchenfunktionärs entzogen worden.
Zur Erstellung des Missbrauchsberichts habe eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Regensburger Generalvikars Michael Fuchs in den vergangenen zwölf Monaten die Personalakten von über 1.400 Geistlichen durchgesehen, teilte das Bistum mit. Außerdem seien die Akten von über 800 Diakonen, Lehrern und Pastoralreferenten gesichtet worden. AZ