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Olympia: Bayerische Friedenstauben in London

Olympia

Bayerische Friedenstauben in London

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    Taubenzüchter Hans Alznauer hält in Bad Füssing (Niederbayern) eine Taube, die bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele in London in Richtung Heimat starten wird.
    Taubenzüchter Hans Alznauer hält in Bad Füssing (Niederbayern) eine Taube, die bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele in London in Richtung Heimat starten wird. Foto: dpa

    Zwei Brieftauben aus Bad Füssing haben sich für Olympia qualifiziert. Die Tiere aus dem Schlag des Taubenzüchters Hans Alznauer fliegen bei der Abschlussfeier am 12. August als Friedenstauben von London in Richtung Heimat fliegen - mehr als 1000 Kilometer an nur einem Tag.

    Heimflug ist lebensgefährlich

    Für die Tauben ist dieser Kraftakt lebensgefährlich. Bei jedem Flug aus dem Schlag im Dach seines Einfamilienhauses blickt der 64-jährige Alznauer besorgt seinen Tauben hinterher. Immer wieder schlagen Greifvögel wie Wanderfalken, Habichte oder Sperberweibchen Alznauers Tauben. "Alleine in diesem Jahr habe ich 14 Jungtauben verloren", sagt der Züchter, der dem Hobby seit seinem achten Lebensjahr verfallen ist.

    Zweimal Training am Tag

    "Wie echte Athleten trainieren die beiden Tauben jeden Tag zweimal. Eine so lange Strecke ist neu für sie, da heißt es Kondition aufbauen", erzählt Alznauer. Seine namenlosen Langstreckenexperten haben bislang Nonstop-Flüge von etwa 700 Kilometern geschafft. Insgesamt sollen in London etwa 5000 Tauben in den Himmel steigen. Alznauers Tauben haben aber wohl die längste Strecke bis in ihren bayerischen Heimatschlag vor sich.

    Schon bei den antiken Olympischen Spielen in Athen spielten Tauben eine wichtige Rolle. "Die Botentiere sollten Nachrichten über die Erfolge der Sportler in deren Heimat bringen", sagt Alznauer. In der Neuzeit gilt die Taube seit dem Plakat von Pablo Picasso aus dem Jahr 1949 für den Pariser Weltfriedenskongress weltweit als Friedenssymbol.

    Ein weiteres Problem sind der Dauerregen und der Nebel in London und über dem Ärmelkanal. "Die Tiere haben eine Art Navigationssystem in ihrem Schnabel", erläutert der Vorsitzende der Ornithologischen Gesellschaft Bayern, Manfred Siering. In dem Sehnerv, der von den Augen bis zum Schnabel zieht, seien Eisenmoleküle eingelagert. "Mit deren Hilfe orientieren sich Zugvögel wie auch Tauben an den Magnetlinien der Erde." Rekordhalter sei die Küstenseeschwalbe, die jedes Jahr von der Arktis bis zur Antarktis zieht.

    Der Burgauer Josef Guhm züchtet seit etlichen Jahren erfolgreich Papageien. Über 150 Tiere leben derzeit in der Aufzuchtstation am Rande der Markgrafenstadt. In den Freivoglieren haben die Vögel etwas Platz zum Fliegen und können sich in ihr Schutzhaus zurückziehen. Sind die Tiere aufgeregt, veranstalten sie ein ohrenbetäubendes Geschrei, das innerorts unvorstellbar wäre. Das Foto zeigt einen etwa 12 bis 14 Wochen alten Gelbbrustara, der im Käfig aufgezogen wird und es liebt, mit seinem Züchter zu schmusen. Ara
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    21 Bilder

    Bei ihren langen Flügen richten sich die Tiere auch nach dem Sonnenstand. Bei Regen müssen die Tauben runter auf den Boden. Dort lauern andere Jäger wie Katzen und Füchse. "Außerdem kommt es vor, dass sich die meist männlichen Brieftauben in eine Taube verlieben und dortbleiben", sagt Siering. Daher sei es besser, wenn sich die Tiere zuvor in ihrem Schlag frisch verliebt hätten und aus Liebeskummer rasch heimkehren wollten. dpa, AZ

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