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Immer mehr Fälle in der Region: "BKA"-Computervirus fordert 100 Euro von Opfern

Immer mehr Fälle in der Region

"BKA"-Computervirus fordert 100 Euro von Opfern

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    dpa
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    Insgesamt seien bisher rund 165 Fälle bei den verschiedenen Polizeidienststellen im nördlichen Oberbayern zur Anzeige gebracht worden, berichtet die Polizei. Täglich steige die Zahl an.

    Durch die bisherigen Ermittlungen ist laut Polizei bekannt, dass sich die Geschädigten beim Surfen im Internet unbemerkt eine Schadsoftware heruntergeladen haben, die sich selbstständig installiert. Die betreffende Schadsoftware ist als sogenannte „Drive-by-Exploits“ konzipiert und lädt sich automatisch beim Surfen im Internet herunter. Ein aktiver "Download" ist somit nicht mehr notwendig. Der Virus wird mittlerweile schon durch Online-Shopping-Seiten oder Soziale Netzwerke verbreitet.

    Kinderpornographie und terroristische Unterlagen

    Nach dem Download öffnet sich ein Bildschirm, der die Benutzer bezichtigt, bei einer gesetzeswidrigen Tätigkeit entdeckt worden zu sein. Als offizielle Webseite des Bundeskriminalamts getarnt, wirft ihnen der Verfasser den Besitz von Kinderpornographie und terroristischen Unterlagen vor. Gleichzeitig wird der Rechner komplett gesperrt, eine Bedienung ist nicht mehr möglich. Zur Untermauerung der Authentizität dieser Mitteilung nutzen die besonders dreisten Urheber der Schadsoftware rechtswidrig die Logos des Bundeskriminalamts und der Bundespolizei sowie die Logos diverser bekannter Hersteller von Antiviren-Programmen.

    Um den Computer zu entsperren, werden die Benutzer aufgefordert, eine Strafe von 100 Euro mit einem Onlinebezahldienst zu begleichen. Natürlich bleibt der Rechner auch nach einer Überweisung gesperrt.

    Im Bereich Erding wurden bislang rund 40 Fälle, in Ingolstadt rund 60 Fälle und im Bereich Fürstenfeldbruck rund 55 Fälle zur Anzeige gebracht. Die Zahl steigt täglich an.

    Die Polizei warnt daher eindringlich davor, eine Überweisung durchzuführen. Bei schneller Anzeigeerstattung ist es teilweise sogar möglich die Überweisung zu blockieren.

    Ist der Computer befallen, hilft nur noch der Gang zum Computerfachmann, bzw. das Brennen einer kostenlosen Rettungs-CD von einem anderen Computer.

    Die Polizei rät deshalb:

    -          Bezahlen Sie auf keinen Fall den geforderten Betrag. Dies würde nichts an der Infizierung ihres Betriebssystems ändern.

    -          Halten Sie den Update-Status ihres Betriebssystems und der Anti-Viren-Software immer auf dem aktuellen Stand.

    -          Falls ihr Computer betroffen ist, sichern Sie den Inhalt des geöffneten Fensters möglichst per Foto bzw. notieren sich weitere relevante Daten wie die angegebene E-Mail-Adresse, sowie Zeitpunkt und die gerade besuchte Internetseite für die Anzeigenerstattung bei der Polizei. AZ

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