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Kaufbeuren: "Auf dein Wohl": Allgäuer Band nimmt Bernhard Pohl auf die Schippe

Kaufbeuren

"Auf dein Wohl": Allgäuer Band nimmt Bernhard Pohl auf die Schippe

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    Der Allgäuer Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl (Freie Wähler) hat nach einem Verkehrsvergehen erneut Ärger mit der Justiz. Nun hat ihm die Band MAK einen Song gewidmet.
    Der Allgäuer Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl (Freie Wähler) hat nach einem Verkehrsvergehen erneut Ärger mit der Justiz. Nun hat ihm die Band MAK einen Song gewidmet. Foto: Mathias Wild

    Die Gruppe MAK (Mein aktives Kaufbeuren) hat sich bereits mit dem Kaufbeuren-Rap kritisch an ihrer Heimatstadt abgearbeitet. Nun legt MAK mit einem Song über den Kaufbeurer FW-Landtagsabgeordneten Bernhard Pohl nach. „Auf dein Wohl“ lautet der Titel der Ballade.

    Interpret Alexander Weiß hat sein Werk für einen Mann geschrieben, „der es zur Zeit wahrlich nicht einfach hat“: Denn Pohl, der sich bereits für mehrere Verkehrsverstöße verantworten musste, war jüngst in München betrunken am Steuer seines Wagens erwischt worden. Er gelobte Besserung und kündigte an, während der laufenden Ermittlungen sein Amt als Fraktions-Vize der Freien Wähler im Landtag ruhen zu lassen.

    Zu wenig, sagen seine Gegner. Nun steht er im politischen Kreuzfeuer und gehört zur seltenen Spezies von Politikern, die Gegenstand eines Liedes wurden. Song-Schreiber Alexander Weiß im Interview.

    Wie haben Sie sich der Causa Pohl genähert – nüchtern oder mit einigen Bier intus?

    Weiß: Es müssen 1,16 Promille gewesen sein. Nein, ernsthaft, wir waren stocknüchtern.

    Und, haben Sie’s wie den Kaufbeuren-Rap in einer Nacht runtergeschrieben?

    Weiß: Ich würde sagen, alles in allem in acht Stunden. Dazu muss man wissen, dass Pohl bereits im Kaufbeuren-Rap einer der Protagonisten ist und ich schon lange an einem Song nur über ihn brüte. Es gab also schon Fragmente. Nun ist das Werk vollendet.

    Sie meinen, Pohl war auch schon ohne seine Trunkenheitsfahrt für einen Song gut?

    Weiß: Na klar, nun gab er uns aber einen echten Anlass. Wissen Sie, im Wahlkampf haben mir vor allem Frauen gesagt, dass der Pohl doch einer ist, der etwas bewegt. Ich habe das nie verstanden, weil er zuerst einmal ein guter Selbstdarsteller ist.

    Ihr persönliches Bild von Bernhard Pohl haben Sie spöttisch in dem Song verarbeitet. Lassen Sie es mich so fragen: Ist Satire die letzte Möglichkeit, sich dieser Angelegenheit ernsthaft zu nähern?

    Weiß: Sie können die Verfehlungen tolerieren oder die Moralkeule auspacken. Und Sie können das Ganze satirisch verarbeiten. Vielen Menschen geht es besser damit.

    Was meinen Sie, wie wird Pohl darauf reagieren?

    Weiß: Er hat sich noch nicht bei uns gemeldet. Ich glaube, er wird uns so öffentlich wie möglich ignorieren. Insgeheim wird er sich aber freuen und stolz sein. Alte Politikerregel: Hauptsache in den Medien, egal wie.

    Sie nehmen die Politik nicht ernst genug. Dabei wollen Sie für den nächsten Stadtrat kandidieren. Was ist Ihre Botschaft in dem Song?

    Weiß: Was für eine tiefgründige Frage. Wir haben primär keine Botschaft. Wir wollen zunächst die Menschen erreichen. Mit Musik funktioniert das ganz gut. Unser nächstes Projekt steht schon fest: das Bosse-Musical.

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