Drei Flüchtlingsheime in Flammen: In der Nacht zum Freitag haben in Vorra bei Nürnberg ein ehemaliger Gasthof, ein Wohnhaus sowie eine Scheune gebrannt. In die Gebäude sollten in Kürze Asylbewerber einziehen. Die Polizei fand Hakenkreuz-Schmierereien. Laut Polizei-Angaben spricht einiges für Brandstiftung. Die Politik reagierte bestürzt. Die Stimmen im Überblick:
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): "Es ist unerträglich, wenn Asylbewerberheime geschändet werden. (...) Jeder, der zu uns kommt, hat ein Recht darauf, anständig behandelt zu werden."
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU): "Braunes Gedankengut hat keinen Platz in unserer freiheitlichen Gesellschaft. (...) Die Menschen in Bayern lassen sich durch die Provokation, den Hass und die Menschenverachtung, die aus dieser Tat sprechen, nicht beirren. (...) Wir bekämpfen das mit allen rechtsstaatlichen Mitteln. Der bessere Schutz von Flüchtlingen gehört auch dazu."
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU): "Es ist ganz offensichtlich Brandstiftung und diese Hakenkreuzschmierereien lassen den Verdacht zu, dass es sich hier um rechtsradikale Täter handeln könnte. Wir werden alles tun, um die Täter zu identifizieren. (...) Das Entscheidende über die Ermittlungen hinaus ist jetzt, dass wir deutlich machen: Das ist eine schändliche Tat, es ist die Tat von einzelnen, es ist aber weder typisch für Vorra noch für den Landkreis Nürnberger Land."
Bayerns Europaministerin Beate Merk (CSU): "Deutschland steht für Flüchtlinge offen und bietet ihnen Schutz. (...) Deutschland ist ein gastfreundliches Land, in dem für ausländerfeindliche Wirrköpfe kein Raum sein darf."
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD): "Diese Taten sind abscheulich. Ausländerfeindlichkeit darf bei uns keinen Platz haben. Gewalt gegen Flüchtlinge werden wir nicht dulden. Wir müssen alles tun, um Flüchtlinge, die alles verloren haben und hilfesuchend zu uns kommen, Schutz zu bieten."
Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt: "Es darf keinen Rückfall in Zeiten von Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen geben. (...) Die Anbiederungen von Teilen der Union und der AfD an die rechtspopulistische Pegida ist unverantwortlich."
Flüchtlingsbeauftragte der Bundesregierung Aydan Özoguz (SPD): "Mit Hakenkreuzen und Brandanschlägen zeigen die Täter ihre abgrundtiefe Menschenfeindlichkeit. (...) Ich hoffe, dass unsere Gesellschaft geschlossen diesen Brandstiftern - auch den Biedermännern unter ihnen - eine klare Abfuhr erteilt: Mit Solidarität und menschlicher Empathie den Geflohenen gegenüber." dpa/AFP/mol