Armin Veh baut. Der Fußballtrainer mag derzeit bei Eintracht Frankfurt angestellt sein, seinen Lebensmittelpunkt hat der gebürtige Augsburger immer noch in der Nähe seiner Heimatstadt. Von Frankfurt nach Bonstetten im Landkreis Augsburg sind es 327 Kilometer mit dem Auto und genau dort besitzt Veh bereits ein Haus und baut ein neues.
Es steht halb fertig auf dem Hügel eines Neubaugebietes neben weiteren schmucken Bauten. Bereits kurz hinter dem Ortsschild blickt man auf den Kran, der im Garten steht und die bereits fertiggestellte Glasfassade.
Mauer ragt über vier Meter in die Höhe
Man blickt auch auf die Mauer, die von der Straße aus über vier Meter hoch in die Höhe ragt. Es ist keine Mauer, um Vehs Privatbereich vor neugierigen Blicken zu schützen – sondern eine Stützmauer, damit der Garten eine ebene Fläche ergibt. Das Haus liegt am Hang und das graue Stützwerk dient dazu, die aufgeschüttete Erde zu halten.
Leo Kränzle stört der Wall trotzdem. Kränzle sitzt für die Grünen im Gemeinderat in Bonstetten, er ist zugleich der Sprecher des Ortsverbandes der Partei. Er sagt, dass es sich bei der Mauer um eine Einfriedung handele – die Abgrenzung des Grundstückes nach außen. Diese darf nach dem Bebauungsplan für das Neubaugebiet die Höhe von einem Meter nicht überschreiten.
Vehs Mauer tut das deutlich. Der Fußballtrainer, schimpft Kränzle, hätte eine spezielle Genehmigung beantragen müssen, das Bauwerk erinnere an die Berliner Mauer, die mächtigen grauen Blöcke verschandelten die Landschaft. „Wir haben dort eine Hanglage, da kann man nicht einfach eine Mega-Terrasse hinsetzen.“
Verwaltung stoppt den Bau
Aus der zuständigen Bauverwaltung des Landratsamtes heißt es allerdings, dass die Mauer grundsätzlich keine Einfriedung sei. Die Verwaltung hat den Bau der Außenanlage trotzdem vorerst gestoppt. So wie der Wall derzeit aussehe – mit einer weiteren Konstruktion auf dem ohnehin nicht gerade kleinen Fundament – komme er nicht in den Bauplänen vor. Veh, sagt Baujuristin Birgit Brunner vom Landratsamt Augsburg, müsse nun neu planen – und diese Entwürfe der Behörde vorlegen. Dann wird geprüft, ob das genehmigt werden kann.
Der Fußballtrainer selbst sagt, er habe mit dem Bau gar nichts zu tun. Er sei ohnehin die meiste Zeit in Frankfurt. „Das macht alles mein Architekt.“ Von dem Baustopp habe er natürlich trotzdem mitbekommen. Dass sich Leute über so etwas beschwerten, sagt Veh, sei „grotesk“.