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Pumuckl feiert Jubiläum: 50 und kein bisschen weise

Pumuckl feiert Jubiläum

50 und kein bisschen weise

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    Pumuckl feiert heute Jubiläum. Auch wenn sich in den vergangenen 50 Jahren viel verändert hat, sind die Kobold-Geschichten noch immer beliebt – bei Kindern und Erwachsenen.
    Pumuckl feiert heute Jubiläum. Auch wenn sich in den vergangenen 50 Jahren viel verändert hat, sind die Kobold-Geschichten noch immer beliebt – bei Kindern und Erwachsenen. Foto: dpa

    Begonnen hat die ganze Geschichte mit einem Leimtopf – vor 50 Jahren. Dort ist Pumuckl hängen geblieben und seitdem war der kleine, rothaarige Kobold für den Meister Eder sichtbar. So will es das alte Koboldgesetz, erklärt Pumuckl dem gutmütigen Schreiner. Damit nicht genug: Der Kobold muss auch bei demjenigen bleiben, der ihn einmal gesehen hat – auch das ein Koboldgesetz.

    Was für den Meister Eder gilt – so könnte man ein halbes Jahrhundert später sagen –, gilt auch für Pumuckls Publikum. Denn die Geschichten über den Nachfahren der Klabautermänner werden auch jetzt noch gehört, gelesen und angeschaut – auch wenn seit dem 21. Februar 1962, als der Hausgeist das erste Mal im Radio zu hören war, viel passiert ist.

    Maya Götz, Medienpädagogin und Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen des Bayerischen Rundfunks, sieht Pumuckls Erfolg zum einen in der starken Figur: „Pumuckl symbolisiert das Kindhafte. Mit seiner egozentrischen Weltsicht steht er für uns alle.“ Pumuckl macht die Welt, wie sie ihm gefällt. Dabei ist er aber nie böse oder moralisch verwerflich. Trotzdem verstößt er ständig gegen Regeln und Normen. Das, so Götz, mögen nicht alle Kinder. „Für manche ist das nur schwer zu ertragen.“ Andere hingegen identifizieren sich mit dem Hausgeist und nehmen Bezug auf ihn.

    Und die Kinder lernen anhand der Geschichten, was gut und was böse ist – aber ohne erhobenen Zeigefinger. „Für die frühen 60er Jahre, als Pumuckl entstand, ist das erstaunlich.“

    Einen weiteren Erfolgsgaranten erkennt Götz im Meister Eder. Er verkörpert den gutmütigen Idealvater. Er schimpft Pumuckl zwar, aber er ist nicht nachtragend. „Das spiegelt das typisch bayerische Verhältnis zur Autorität wider, das ein sehr wohlwollendes ist.“ Überhaupt mache gerade Pumuckls Lokalkolorit ihn zu einem Klassiker. Kultstatus besitzt auch der Humor, der alle Altersklassen anspricht. Allerdings lachen die Kleinen an anderen Stellen als die Großen, so Götz. Während die Kinder sich eher am Schabernack erfreuen, finden die Eltern die typischen Wortverdreher Pumuckls witzig.

    Die Erfahrung, dass Pumuckl sowohl Jung und Alt fasziniert, macht auch Sebastian Kuboth immer wieder. Der 27-Jährige bietet in München Stadtführungen zu Drehorten bekannter Serien an. Neben Monaco-Franze ist das Pumuckl-Sightseeing am gefragtesten. Die Geschichten findet Kuboth zeitlos – in unserer heutigen, hektischen Welt seien sie aktueller denn je: „Das Leben, das Meister Eder führt, ist so urig und gemütlich, wie es heute fast nirgendwo mehr zu finden ist.“

    Die Werkstatt in der Widenmayerstraße 2 gibt es zum Bedauern der Pumucklfans nicht mehr. Schon 1985 wurde das Haus abgerissen. Doch zu Ende ist die Geschichte deshalb trotzdem nicht: Heute arbeitet   dort  die  EDV-Abteilung der Versicherungskammer Bayern. Wenn dort die Computer wieder einmal nicht funktionieren, so erzählen sich die Mitarbeiter, war’s der Pumuckl.

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