Zwölf Mal hat ein 23-Jähriger in Kempten und im Landkreis Oberallgäu verschiedenen Mädchen auf offener Straße eine Art Seife ins Haar geschmiert. "Umstyling" nannte er das. Nun hat die Polizei die Serie aufgeklärt - mithilfe von Bärbel R. und ihrer Tochter Mira. Die beiden hatten den jungen Mann auf frischer Tat ertappt. Nun hat die Polizei sich bei ihnen bedankt.
Der 23-Jährige schüttete den Mädchen Gel in die Haare
Laut Polizei geschahen die Vorfälle von Ende April bis Ende Juli. Der junge Mann sprach die Mädchen auf offener Straße an. Er bat den Kindern ein Umstyling an und schüttete dazu eine Art Gel in die Haare der Mädchen, bevor er die Flüssigkeit in den Haaren verrieb. Letztendlich wurden der Polizei zwölf solcher Fälle bekannt. Da der zunächst unbekannte junge Mann zunehmend forscher gegenüber den Mädchen auftrat, war es der Polizei ein großes Anliegen ihn zu ermitteln. Und hier kamen Bärbel R. und ihre Tochter Mira ins Spiel.
Mutter und Tochter beobachteten den Mann bei einer Tat
Die Beiden sahen aus dem Auto heraus, wie der zu dem Zeitpunkt noch Unbekannte Ende Juni in Durach gerade wieder dabei war, einem Mädchen die Haare zu zerstrubbeln. Im April war eine andere Tochter von Bärbel R. von dem jungen Mann "umgestylt" worden. Daher war sie sensibilisiert, zog ihr Handy und machte ein Foto von dem Mann. Tochter Mira notierte sich das Kennzeichen des Motorrads, mit dem der Unbekannte unterwegs war. Danach leiteten die Beiden ihre Informationen direkt an die Polizeiinspektion Kempten weiter. Die hatte daraufhin relativ leichtes Spiel und ermittelte den 23-Jährigen rasch.
Warum handelte der junge Mann so? "Man kann davon ausgehen, dass es sich um einen Fetisch handelt", sagte ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage. Günter Hackenberg, Chef der Polizeiinspektion Kempten, bedankte sich nun bei Mutter und Tochter und lobte sie für ihr schnelles und umsichtiges Handeln. AZ/eh