Startseite
Icon Pfeil nach unten
ZZ Fallback
Icon Pfeil nach unten

Tour: Wandern bei Zwerchstraß über den Uhlberg: Ein Ort voller Mythen und Sagen

Tour

Wandern bei Zwerchstraß über den Uhlberg: Ein Ort voller Mythen und Sagen

    • |
    Wanderung bei Zwerchstraß: Hans-Peter Schaupp hat beim Wandern an der Ruine einiges zu erzählen.
    Wanderung bei Zwerchstraß: Hans-Peter Schaupp hat beim Wandern an der Ruine einiges zu erzählen. Foto: Marcel Staudt

    Mystische Stimmung auf der Wanderung bei Zwerchstraß

    Es ist ein Ort der Mystik, der nicht nur Wanderer anzieht: die geheimnisvolle Ruine der Uhlbergskapelle auf dem Uhlberg. Es handelt sich um ein einstiges Gotteshaus mitten im Wald nördlich des Wolferstädter Ortsteils Zwerchstraß, das bereits vor über 500 Jahren aufgegeben wurde. Seitdem ranken sich einige Sagen und Mythen um das 26 Meter lange und zehn Meter breite Gebäude, das erstmals 1466 in einem Ablassbrief des Papstes Paul II erwähnt wurde. Nachts ist der Platz ein Treffpunkt für dunkle Gestalten, weil es eine Sage gibt, die von einer „weißen Frau“ handelt. In manchen Internetforen schwören einige, genau diese Gestalt gesehen zu haben.

    Der Wanderwart hat viel zu erzählen auf der Wandertour

    Hans-Peter Schaupp hat die weiße Frau noch nicht gesehen, kennt aber die Geschichten um den mystischen Ort. Doch viel wichtiger: Der 69-jährige Wanderwart der Sektion Donauwörth vom Deutschen Alpenverein (DAV) kennt auch den Weg dorthin. Der ist nämlich gar nicht so leicht zu finden. Und wer nicht gut zu Fuß ist, sollte nicht mal versuchen, dorthin zu gelangen, weil es auf einem Waldweg steil bergauf geht. Zart besaitet sollte man ebenfalls nicht sein: Es kann durchaus vorkommen, dass inmitten der Ruine im Boden ein umgedrehtes Kreuz aus Stöcken steckt. Wer sich weder von Überbleibseln nächtlichem Okkults, noch von einem beschwerlichen Weg abschrecken lässt, der sollte sich auf den Uhlberg wagen. Denn: „Es ist ein Ort, den man gesehen haben sollte“, meint Schaupp.

    Der Besuch der Ruine bietet sich als Abschluss einer Wanderung durch das Grenzgebiet zu Mittelfranken an. Los geht es am Waldeingang in Rothenberg bei Wolferstadt. Von dort aus führt der Weg vorbei an zwei Felsen, die auf der rechten Seite liegen, raus auf eine freie Fläche. In der Ferne ist der Wieshof zu erkennen. Um einen herum ist es still. Hier lärmt kein Verkehr, auch das Handy stört nicht – weil man kaum Empfang hat. „Man fühlt sich ein bisschen so, als wäre man am Ende der Welt“, sagt Schaupp.

    Beim Wandern Station bei einem kleinen Gehöft machen

    Ähnlich beschreibt der Wanderwart die Siebeneichhöfe. Ein kleines Gehöft kurz vor dem Anstieg auf den Uhlberg, das schon bessere Tage gesehen hat. „Hier war mal Betrieb, aber anscheinend hat sich schon lange niemand mehr um die Gebäude gekümmert“, beschreibt der Wanderwart die stark in die Jahre gekommenen Häuser.

    Zum Abschluss der Wanderung wartet am Ortseingang Rothenberg noch eine mehrstämmige Linde auf die Wanderer.

    Tourüberblick

    Schwierigkeitsgrad: 3 von 5

    Streckenlänge: 12,7 km

    Höhenmeter: 240 m

    Start/Ziel: Parkplatz bei Rothenberg

    Karte
    Karte

    Wegbeschreibung

    Rothenberg: Vom Parkplatz bei Rothenberg bergab durch ein Waldstück, an der zweiten Abbiegung links. Durch das Tal des Wieshofgrabens Richtung Grenze Schwaben/Mittelfranken, vor dem nächsten Waldstück beim Querweg rechts. Bis zur nächsten Gabelung links bis zu einem querenden Graben, diesen überschreiten und bis zur Verbindungsstraße auf dem Weg bleiben. Dort 50 Meter rechts entlang der Straße laufen, links in schmalen Teerweg einbiegen. Bei der ersten Möglichkeit rechts auf Feldweg einbiegen, danach bei der zweiten Möglichkeit rechts. Es geht leicht bergauf, auf Kammhöhe nach links bis zu einem querenden Feldweg, dort rechts bis zu Teerstraße.

    Hagenhof: Dort rechts abbiegen und am Hagenhof vorbei, nach Gehöft links auf Feldweg abbiegen. Beim nächsten Querweg links, bei Wegegabelung rechts bis zur Teerstraße. Dort rechts entlang der Straße zu den Siebeneichhöfen. Das Gehöft durchschreiten, rechts an der Waldecke in den Wald eintreten (Markierungszeichen Wegschild „Nummer 1“).

    Uhlberg: Immer der Route folgen bis zur Kapelle auf dem Uhlberg, an der Kapelle vorbei auf dem Feldweg bleiben bis zur Forststraße. Dort rechts weitergehen und an der Wegegabelung links abbiegen.

    Wiesenhofbach: Es geht leicht bergab, bis man wieder auf den Wiesenhofbach stößt. Im Linksbogen entlang des Baches aus dem Wald heraus. Der Weg führt nun weiter am Waldrand entlang rechts bergauf, am oberen Ende des Waldes nach links zur Straße „Zwerchstraß-Rothenberg“. Dort rechts entlang bis zur Querstraße. Von der Linde nach rechts durch den Ort zurück zum Parkplatz.

    Tipps

    Einkehr

    • Keine Einkehrmöglichkeit: Unbedingt Verpflegung mitnehmen, auf der Tour gibt es keine Einkehrmöglichkeit. Nach den Siebeneichhöfen auf die Bank vor dem Waldeingang setzen und einfach für einen Moment die Ruhe genießen. Der Platz eignet sich auch gut zum Kraft tanken vor dem Anstieg zum Uhlberg, da die Bank die letzte Sitzgelegenheit bis zur Ruine ist. Wer seine Brotzeit nicht auf einer einfachen Bank genießen möchte, der findet rechts neben dem Feldweg von der Kapelle kommend eine Sitzgruppe, es ist die einzige auf der Tour.

    Kultur

    • Ruine der Uhlbergskapelle: auf dem Uhlberg, erstmals im Jahr 1466 erwähnt.

    Information

    • Abkürzung: Wem gegen Ende der Tour die Füße schmerzen, kann eine kleine Abkürzung nehmen: Wer nach dem Abhang vom Uhlberg kommend (siehe „Der Weg in Kürze“) nicht im Linksbogen am Bach entlang läuft, sondern auf dem Weg bleibt, befindet sich wieder auf direktem Weg zum Ausgangspunkt – bis zum Parkplatz sind es nur noch ein paar Minuten. Wer sich für die Abkürzung entscheidet, verpasst allerdings die Linde am Ortseingang Rothenberg.
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden