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FC Augsburg: Tauziehen um Raúl Bobadilla - Bleibt er oder nicht?

FC Augsburg

Tauziehen um Raúl Bobadilla - Bleibt er oder nicht?

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    Ersatzkapitän Christoph Janker gratuliert Raúl Bobadilla in Sonthofen zum Führungstreffer. Der Argentinier nimmt es gelassen hin.
    Ersatzkapitän Christoph Janker gratuliert Raúl Bobadilla in Sonthofen zum Führungstreffer. Der Argentinier nimmt es gelassen hin. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Als am Sonntag Dirk Schuster die Frage gestellt wurde, ob er in der trainingsfreien Woche für seine Spieler auch ein paar Tage Urlaub mache, lachte der Trainer des FC Augsburg laut los. „Nein, dazu habe ich keine Zeit.“ Denn nach dem ersten Trainingszyklus, der am Sonntag mit dem Freundschaftsspiel beim 1. FC Sonthofen endete, geht es jetzt in die Kaderplanung.

    Schuster hat deutlich gemacht, dass er mit der jetzigen Kadergröße von über 30 Feldspielern nicht weiterarbeiten will. 23 +3 (Feldspieler + Torhüter) lautet seine Formel. „Wir werden uns jetzt mit der sportlichen Leitung zusammensetzen, um dann die richtigen Schlüsse zu ziehen“, sagt Schuster.

    FCA-Manager Stefan Reuter bittet um Geduld: „Da kann man noch gar nichts sagen. Wir haben von Anfang an gesagt, wir lassen es den Trainer erst einmal zwei Wochen anschauen. Jetzt werden wir das in aller Ruhe analysieren. Die Vorbereitung ist ja noch lange.“

    Transfergerüchte um Ragnar Klavan und Raúl Bobadilla

    Doch so langsam kommt Bewegung in den Transfermarkt. So bestätigte Reuter, dass für Abwehrchef Ragnar Klavan und Stürmer Raúl Bobadilla zwei Vereine beim FCA konkretes Interesse angemeldet haben. „Es liegt das eine oder andere Angebot vor“, sagte Reuter am Rande des Freundschaftsspiels, „aber das kommentieren wir nicht groß. Es ist aber normal, dass der eine oder andere Spieler von uns gefragt ist. Aber sie haben alle laufende Verträge.“ Darum ist Reuter derzeit noch ganz entspannt. „Da muss man schauen, ob es für uns letztendlich Sinn macht, in Gespräche einzusteigen oder nicht.“

    Während in Sachen Klavan bisher nur nach außen gedrungen ist, dass es sich um einen englischen Verein aus der Premiere League handelt, sind beim Poker um Bobadilla erste Zahlen im Umlauf. Guangzhou R&F, ein Klub aus der chinesischen Super League, soll ein Jahresgehalt von drei Millionen Euro und acht Millionen Euro Ablöse bieten.

    Guangzhou (Kanton) ist die größte Metropole einer südchinesischen Städteagglomeration mit über 100 Millionen Einwohnern. Guangzhou R&F, der kleinere von zwei Super-League-Vereinen, gehört der Ginde Plastic Pipe Industry Group, einem Hersteller von Kunststoffrohren. Geld ist vorhanden, das Team, das in der derzeit laufenden Saison im Mittelfeld platziert ist, wird aufgerüstet. Die Beschränkung der chinesischen Liga auf fünf Ausländer, wovon einer aus Asien kommen muss und nur vier gleichzeitig eingesetzt werden dürfen, scheint keine Rolle zu spielen. So verpflichtete R&F vor wenigen Tagen den israelischen Top-Torjäger Eran Zahavi für über sieben Millionen Euro von Maccabi Tel Aviv. Der 28-Jährige soll laut israelischen Medien über zwölf Millionen Dollar für zweieinhalb Jahre erhalten, dazu 20000 Dollar für jedes Tor.

    "Unverkäuflich" macht keinen Sinn, sagt der FCA-Manager

    Bobadilla zählt zwar zu den Leistungsträgern im FCA-Team, doch unverkäuflich ist auch er nicht. Acht Millionen Euro ist dem FCA aber anscheinend zu wenig, Reuter soll eine zweistellige Ablösesumme fordern. Er sagt: „Unser Ziel ist es schon, unsere Qualität zu halten. Aber es macht keinen Sinn zu sagen, dass einer unverkäuflich ist. Das hat Dortmund bei Mkhitaryan gesehen. Der war auch unverkäuflich.“ Und wechselte jetzt für 42 Millionen Euro zu Manchester United.

    Der Bundesligist hat beim Poker um Bobadilla die besseren Karten in der Hand. Der Vertrag von Bobadilla läuft bis 2018, der 29-Jährige fühlt sich beim FCA eigentlich wohl. Doch angesichts der enormen Verdienstmöglichkeiten in China scheint der Argentinier hin und her gerissen.

    Das war auch beim Testspiel in Sonthofen nicht zu übersehen. In der einen Sekunde wirkte er missmutig und gereizt, dann zeigte er beim Führungstreffer, wie wichtig er für den FCA ist. Ein neuer Vertrag mit längerer Laufzeit und mit einer kräftigen Gehaltserhöhung könnte seine Stimmungslage bestimmt verbessern.

    Es gibt genügend Gesprächsstoff beim FCA auch über die trainingsfreie Woche hinaus. Reuter sagt: „Natürlich beschäftigen wir uns damit und sprechen mit den Spielern. Aber es ist noch lange keine Entscheidung gefallen, dass wir den einen oder anderen gehen lassen.“ Bei Bobadilla eilt es aber schon ein wenig. In China schließt das Sommer-Transferfenster am 15. Juli.

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