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FC Augsburg: Takashi Usami: Im zweiten Anlauf soll der Durchbruch gelingen

FC Augsburg

Takashi Usami: Im zweiten Anlauf soll der Durchbruch gelingen

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    War bei seinem ersten Training ein gefragter Interviewpartner: Takashi Usami will zeigen, dass er sich weiterentwickelt hat. Sein erstes Gastspiel in Deutschland war von kurzer Dauer, beim FC Augsburg will er den Durchbruch in der Bundesliga schaffen.
    War bei seinem ersten Training ein gefragter Interviewpartner: Takashi Usami will zeigen, dass er sich weiterentwickelt hat. Sein erstes Gastspiel in Deutschland war von kurzer Dauer, beim FC Augsburg will er den Durchbruch in der Bundesliga schaffen. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Kiyoshi Runze und sein Kameramann haben es eilig. Als Takashi Usami, 24, auf dem Weg von der Augsburger Fußball-Arena zum Trainingsplatz stehen bleibt, um Autogramme zu schreiben, hetzen der Fernsehjournalist und sein Kompagnon des japanischen Fernsehsenders NTV los, um diese Bilder einzufangen.

    Der Stellenwert des japanischen Neuzugangs des FC Augsburg in seiner Heimat ist nicht mit dem eines Shinji Kagawa (Borussia Dortmund) oder Atsuto Uchida (Schalke 04) zu vergleichen, doch Usami zählt als eine Wette auf die Zukunft. Darum sind zwei Fernsehteams und eine Kollegin der japanischen Nachrichtenagentur Nippon News extra aus Köln angereist, um das erste Training ihres Landsmannes vor Ort zu begleiten.

    Usami ist in Japan bekannt, aber kein Superstar

    Dabei zählt Usami nicht zu den Topspielern in Japan. „Wer sich mit Fußball in Japan beschäftigt, kennt Usami. Aber er ist jetzt kein Superstar. Das könnte sich allerdings ändern, wenn er diesmal in der Bundesliga einschlägt“, sagt Runze.

    Bei seinem ersten Versuch 2011 in der Bundesliga scheiterte Usami als 19-Jähriger noch. Weder bei Bayern München noch bei der TSG 1899 Hoffenheim gelang ihm der Durchbruch. 2013 kehrte er nach zwei unbefriedigenden Jahren in seine Heimat zurück. „Ich war zu jung“, sagt Usami nach seinem ersten Training beim Interview. Er führt es auf Japanisch, die asiatischen Journalisten übersetzen für die deutschen Kollegen. „Deutsch“, sagt Usami, verstehe er, aber sprechen will er in der fremden Sprache, bis auf ein paar Floskeln, noch nicht.

    Der offensive Außenbahnspieler will sich im zweiten Anlauf in der Bundesliga durchsetzen. Er habe aus seinen Fehlern gelernt, sagt er: „Ich will, dass es besser läuft als bei meinem ersten Aufenthalt in Deutschland. Ich weiß, dass der Erfolg nicht da war, aber jetzt will ich es besser machen. Ich möchte Schritt für Schritt besser werden.“

    Diesmal ist sich Usami sicher, dass er in der Bundesliga bestehen wird. Er sei erwachsener geworden, gereifter, meint die Agenturkollegin, die Usami schon 2011 begleitet hat. Usami will nicht noch einmal scheitern. Er meint es ernst. In vier Wochen will er seine Frau und sein sechs Monate altes Kind nach Deutschland nachholen.

    Für FCA-Trainer Schuster ist Usami ein wichtiger Baustein

    Den FCA hat er als Sprungbrett mit Bedacht ausgewählt. „Ich habe das Gefühl, hier herrscht eine positive Atmosphäre. Untereinander scheinen sich die Spieler zu verstehen“, erzählt er nach seinen ersten eineinhalb Stunden im Team. Hier, im eher beschaulichen Augsburg, könne er sich, so hofft er, ohne den ganz großen Druck weiterentwickeln. Schon bei seinem ersten Deutschland-Aufenthalt hatte Usami Kontakt zum FCA. Durch seinen Landsmann Hajime Hosogai, der von Anfang 2011 bis Mitte 2012 beim FCA spielte. Usami besuchte Hosogai öfters in Augsburg.

    Usami hat bis 2020 unterschrieben. Sollte der Offensivspieler einschlagen, könnte sich auch der Bekanntheitsgrad des FCA in Japan erhöhen. „Der FCA ist derzeit in den Medien kein Thema. Da zählen aus der Bundesliga nur Bayern, Schalke und Dortmund“, sagt Runze.

    Die fernöstlichen Marketingstrategien des FCA sind FCA-Trainer Dirk Schuster ziemlich egal. Für ihn sei der Außenbahnspieler ein wichtiger Baustein in seiner Offensive. „Taka hat sehr gute Anlagen. Er ist ein sehr trickreicher Offensiv-Spieler, der seine Stärken in der Torvorbereitung, aber auch im Abschluss hat.“ Schuster will Usami so eingliedern, dass er zum ersten Pflichtspiel im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Der Trainer hält große Stücke auf ihn, sagt: „Er kann der Mannschaft weiterhelfen.“ Auch, weil Linksfuß Usami variabel einsetzbar sei: als Links- oder Rechtsaußen oder in der Mitte. Schuster kündigt an: „Wir werden auch den Versuch wagen, ihn auf der rechten Seite mit dem falschen Fuß spielen zu lassen.“ Prominent praktiziert dies beispielhaft Bayern-Star Arjen Robben.

    FC Augsburg kommt bei Takuma Asano nicht zum Zug

    Zerschlagen hat sich für den FCA aber der zweite Transfer aus Japan. Der 21-jährige Mittelstürmer Takuma Asano, um den sich der FCA intensiv bemüht hatte, wechselt von Sanfrecce Hiroshima zum englischen Spitzenklub FC Arsenal. „Wenn so ein Verein aus der Premiere League kommt, ist es für uns extrem schwierig, da dagegenzuhalten“, bestätigte FCA-Manager Stefan Reuter das Augsburger Interesse, aber auch die Grenzen des Bundesligisten. Mit einer möglichen Ausleihe habe man sich noch nicht beschäftigt. „Da werden die nächsten Wochen zeigen, was passiert, aber das ist eher unwahrscheinlich.“

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