Am Ende ging alles ganz schnell. Wenige Stunden vor Ende der Wechselfrist verpflichtete der FC Augsburg am Montag noch Stefan Buck (28) vom Karlsruher SC. Damit hatte das lange Werben des Fußball-Zweitligisten Erfolg. Denn schon seit der Amtszeit von Trainer Rainer Hörgl hatte der FCA immer wieder Kontakt zu dem Defensiv-Allrounder. Am Montag unterschrieb der gebürtige Saulgauer nun einen Zweijahresvertrag beim FCA.
Hallo Herr Buck, wo erreichen wir Sie denn gerade?
Buck: Ich bin gerade auf der Autobahn unterwegs und kurz vor Augsburg.
Warum nun der Wechsel zum FC Augsburg?
Buck: Wir waren schon seit Längerem in Kontakt. Es war nicht der erste Versuch. Schon als ich bei Bayern gespielt habe, war es einmal ein Thema, nach Augsburg zu wechseln. Damals war Rainer Hörgl noch Trainer beim FCA und Herr Rettig mein Ansprechpartner. Jetzt bin ich froh, dass es doch noch geklappt hat.
Der Transfer kam jetzt aber erst wenige Stunden vor Ende der Wechselfrist zustande.
Buck: Wir hatten seit kurzer Zeit wieder Kontakt, dann mussten sich die Vereine noch einigen, deswegen hat sich das alles auch ein wenig hingezogen. Daher bin ich jetzt aber umso glücklicher, dass es doch noch geklappt hat.
Wie sah denn Ihr Montag aus?
Buck: Erst gegen 19 Uhr war definitiv sicher, dass ich die Freigabe vom KSC bekomme. Solange musste ich einfach warten. Davor hatte ich noch ganz normal Training.
Was hat für den FCA gesprochen?
Buck: Die ganze Perspektive. Ich verfolge die Entwicklung beim FCA schon seit Jahren. Ich denke, der Verein hat eine große Zukunft, und da möchte ich gerne meinen Teil dazu beitragen.
Sie wechselten 2007 von der SpVgg Unterhaching zum Karlsruher SC, kamen dort auf 20 Bundesliga-Einsätze, trotzdem wurden Sie nie so richtig glücklich. Warum?
Buck: Es war von Anfang an schwierig. Ich bin hingekommen und hatte noch eine Rote Karte abzusitzen, dann habe ich mir nach der Vorbereitung den großen Zeh gebrochen und fiel erst einmal aus. In der Mannschaft lief es gut, wir haben eine super Vorrunde gespielt, da war es schwierig reinzukommen. Und so kam eines zum anderen. Irgendwie hat die Chemie aber nicht richtig gestimmt und irgendwann war auch das Vertrauen weg und dann war es sehr schwierig, den Weg weiterzugehen.
Wie haben Sie den Abstieg des KSC erlebt?
Buck: Er wäre allemal vermeidbar gewesen. Umso ärgerlicher, dass wir dann am Ende abgestiegen sind. Es war völlig unnötig.
Hat es nach dem Trainerwechsel, Edmund Becker wurde Mitte August durch Markus Kauczinski ersetzt, keine Perspektive für Sie gegeben?
Buck: Ich habe dem Verein klar gesagt, dass ich den KSC verlassen möchte. Ich wollte unbedingt nach Augsburg, und deswegen war ich froh, dass es noch geklappt hat.
Ist es als Fußballprofi nicht bitter, auf der Ersatzbank zu sitzen und nicht selbst spielen zu können?
Buck: Ich bin Fußballer aus Leidenschaft, und wenn du zuschauen musst, dann ist es doppelt bitter. Es gibt nichts Schöneres als in einem vollen Stadion zu spielen und zu gewinnen. Und wenn man dann seinen Beruf nicht ausüben darf, gibt es schon bittere Momente. Aber da kann man auch viel daraus lernen.
Was kann man daraus lernen?
Buck: Manchmal muss man etwas Geduld mitbringen und man sieht manches aus einem anderen Blickwinkel. Oft ist das gar nicht so schlecht, die andere Seite kennen zu lernen. Für eine kurze Zeit kann man das ertragen, aber das sollte eben kein Dauerzustand sein.
Wo sehen Sie denn Ihre Position?
Buck: Ich bin ein Defensiv-Allrounder. Ich kann im Mittelfeld als auch in der Abwehr spielen. Alles andere wird sich zeigen.
Die Konkurrenz beim FC Augsburg ist gerade auf diesen Positionen trotz der Ausfälle von Otar Khizaneishvili und Goran Sukalo aber groß . . .
Buck: Konkurrenz gibt es überall. Die belebt das Geschäft. Das ist überall so. Augsburg hat eine super Mannschaft und gute Spieler. Da möchte ich mich einfügen.
Kennen Sie FCA-Spieler persönlich?
Buck: Mit Edmond Kapllani habe ich beim KSC zusammen gespielt. Und mit Uwe Möhrle habe ich beim SC Pfullendorf gespielt.
Gab es da noch einige Telefonate?
Buck: Nein, die gab es nicht.