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FC Augsburg: "Spieler werden brennen": Baumann vor dem Spiel gegen Augsburg

FC Augsburg

"Spieler werden brennen": Baumann vor dem Spiel gegen Augsburg

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    Seit dieser Bundesliga-Saison steht Baumann bei der TSG Hoffenheim, dem Auftaktgegner des FCA, zwischen den Pfosten.
    Seit dieser Bundesliga-Saison steht Baumann bei der TSG Hoffenheim, dem Auftaktgegner des FCA, zwischen den Pfosten. Foto: Uwe Anspach/dpa

    Oliver Baumann ist ein echtes Freiburger Gewächs. Am 8. Mai absolvierte der 24-Jährige beim 3:1-Sieg des SC über Borussia Dortmund sein Profi-Debüt. Insgesamt bestritt er 131 Spiele für die erste Mannschaft. Zuvor stand er beim SC Freiburg II im Tor.

    Seit dieser Bundesliga-Saison steht Baumann bei der TSG Hoffenheim, dem Auftaktgegner des FCA, zwischen den Pfosten.

    Haben Ihnen die Fans in Freiburg ihren Wechsel nach Hoffenheim schon verziehen?

    Das müssen sie die Fans in Freiburg fragen. Ich kann mir nichts vorwerfen, da ich bis zum letzten Moment alles für den Verein gegeben habe. Ich war 14 Jahre beim SCF – der Wechsel und die Gespräche mit den Verantwortlichen dort waren auch für mich emotional nicht einfach.

    Dass ein Wechsel nach Hoffenheim – also innerhalb Badens, wo das Duell Hoffenheim gegen Freiburg Derbycharakter hat – für Unmut bei einigen Fans sorgen wird, war klar. Dennoch verstehe ich das nur teilweise – nur, weil ich für einen anderen Verein spiele, bin ich kein anderer Mensch.

    Was gab letztlich den Ausschlag für den Wechsel?

    Ich hatte hier wirklich sehr gute Gespräche mit Markus Gisdol und Alexander Rosen, dazu kannte ich Kevin Volland und Sebastian Rudy von der U21-Nationalmannschaft. Mit beiden habe ich mich natürlich auch lange unterhalten. Ich habe dann für mich zu Hause eine Liste mit pro und kontra gemacht – die Entscheidung fiel danach leicht.

    Wie haben sie sich bisher im Kraichgau eingelebt?

    Sehr gut. Der Teamgeist ist richtig gut und die Mannschaft hat es mir sehr einfach gemacht, mich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Ich wohne in Heidelberg, einer Stadt, die von ihrer Struktur her Freiburg sehr ähnlich und ebenfalls sehr schön ist. Inzwischen finde ich mich dort immer besser zurecht, weiß, in welchem Restaurant mir das Essen schmeckt, wo ich schnell einkaufen gehen kann. So fühle ich mich immer heimischer.

    Ist man bei so einem Wechsel der sicheren Überzeugung, dass man sich sportlich verbessert? In Freiburg unter Christian Streich ist es ja auch ganz gut gelaufen?

    Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte ich den Wechsel sicher nicht vollzogen. Ich wollte etwas Neues erleben, ich wollte eine neue sportliche Herausforderung und die habe ich hier gefunden.

    Wie heiß sind sie jetzt auf das erste Bundesligaspiel?

    Wie alle anderen Spieler auch, freue ich mich extrem, dass es endlich losgeht. Die Vorbereitung war hart und lang, der Auftakt der Pflichtspiele mit dem Sieg im DFB-Pokal gelungen, aber jetzt startet die Liga. Die positive Anspannung ist da, die Vorfreude auch. Samstag, 15.30 Uhr – das wird schon geil.

    Kann eigentlich fast nichts schief gehen. Hoffenheim kam problemlos in die nächste Pokalrunde und Augsburg verliert beim Viertligisten Magdeburg ...

    Ich glaube nicht, dass das ein Vorteil für uns ist. Der FCA wird alles daransetzen, diese Scharte sofort wieder auszuwetzen, um so im Umfeld überhaupt keine negative Stimmung aufkommen zu lassen. Die Spieler werden auf Wiedergutmachung für das Pokal-Aus brennen.

    Wie schätzen sie Augsburg überhaupt ein?

    Sie waren im Vorjahr Achter und haben unter ihrem Trainer Markus Weinzierl eine klare Spielidee – das ist also eine starke Mannschaft, auch wenn sie einige Abgänge zu verzeichnen hatte. Die neuen Namen in der Aufstellung lesen sich auch ganz gut… Das wird auf jeden Fall ein schweres Spiel, in dem wir aber zum Auftakt vor unseren Fans unbedingt drei Punkte holen wollen.

    Es gibt Experten, die prophezeien Hoffenheim eine starke Saison. Stefan Effenberg sagt, Hoffenheim sei sogar ein Kandidat für die Euro-League-Plätze...

    Diese Einschätzungen sind ganz nett und zeigen auch, dass unsere gute Vorbereitung wahrgenommen wird. Aber sie bedeuten nichts. Am Samstag geht es für uns bei Null los und wir müssen jede Woche auf dem Feld alles geben. Die Bundesliga gehört zu den stärksten Ligen der Welt – wer nachlässt, wer unkonzentriert ist, verliert. Sofort. Ich war ohnehin noch nie ein Typ, der sich große Ziele gesetzt und weit vorausgeschaut hat. Ich denke und arbeite von Woche zu Woche. Deshalb passe ich auch gut nach Hoffenheim. Diese Maxime gilt hier ebenfalls.

    Sie selber haben bisher von der U18 bis zur U21 in der Nationalmannschaft alle Stationen durchlaufen. Der nächste logische Schritt, die A-Nationalmannschaft ...

    Daran denke ich nicht. Hoffenheim und die Bundesliga haben meine volle Aufmerksamkeit. Die Reisen mit den U-Nationalmannschaften, die Spiele im Ausland, das hatte schon immer ein besonderes Flair, aber ich mache mir da keinen Druck.

    Ich denke, in der vergangenen Saison hatten sie einmal das Mitleid einer ganzen Fußball-Nation hinter sich. Sie waren an allen drei Gegentoren im Spiel gegen den Hamburger SV schuld. Wie lange arbeitet so ein Spiel in Ihnen? Liest man da am nächsten Tag überhaupt noch irgendwelche Zeitungen?

    Das war sehr schnell abgehakt. Ich wusste bei jedem Tor, was schiefgelaufen war. So ist eben der Fußball. Wer aus Fehlern lernt, der wächst. In der Woche darauf habe ich, glaube ich, schon wieder ganz gut gehalten (lacht). Die Zeitungen musste ich da nicht lesen – mir war schon klar, was dort stehen würde…

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