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FCA: Reuter hält Augsburg zusammen

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Reuter hält Augsburg zusammen

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    Stefan Reuter
    Stefan Reuter

    Als Stefan Reuter gestern im vereinseigenen Fan-TV über die jüngste Kaderentwicklung sprach, da schien es, als könnte sich der Geschäftsführer Sport des FC Augsburg sein für ihn so typisches spitzbübisches Lächeln nicht verkneifen. Zu einem Zeitpunkt, bei dem man gedacht hätte, der Bundesligist beginne langsam damit, seinen 36-Mann-Profikader zu verkleinern, berichtete Reuter lieber darüber, dass man die Verträge mit Daniel Baier (2019), Caiuby (2020), Jeffrey Gouweleeuw (2022) und Philipp Max (2022) verlängert habe. Unbequeme Fragen nach möglichen Abgängen blieben natürlich aus.

    „Uns freut es, dass wir vier wichtige Leistungsträger über Jahre an den FCA binden konnten“, erklärte Reuter und strahlte. Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Verein gleich ein Spieler-Quartett auf einen Streich länger an sich bindet. Natürlich ist es wahrscheinlich, dass die Verträge nicht alle gestern unterschrieben wurden. Aber die durchaus aufsehenerregende Präsentation sendet mehrere Signale an die eigenen Fans, aber auch an mögliche Kaufinteressenten.

    Der FCA ist im siebten Jahr Bundesliga nun auch finanziell in der Lage, seinen Spielern Vertragsverlängerungen mit höheren Gehältern schmackhaft zu machen. Reuter ist nicht gewillt, sich sein aus seiner Sicht intaktes Mannschaftsgefüge auseinanderkaufen zu lassen. Gerade die langen Vertragslaufzeiten für Innenverteidiger Gouweleeuw, 26, und den linken Außenverteidiger Max, 23, seien „ein klares Zeichen, dass es uns wichtig ist, den guten, stabilen Kern der Mannschaft zu behalten“, sagte Reuter.

    Gouweleeuw und Max sind längst im Visier potenzieller Aufkäufer, das weiß auch Reuter. „Jeffrey ist ein Top-Profi, dem ich zutraue, an die Nationalmannschaft ranzurücken“, erklärt der Weltmeister von 1990. Max bezeichnete Reuter „als eines der ganz großen Talente in Deutschland“, dessen Entwicklung noch nicht zu Ende sei. Seit den Unterschriften der beiden Spieler unter die neuen Verträge würde ein jeweiliger Transfer für den neuen Verein richtig teuer.

    Dass sich der FCA mit Daniel Baier, 33, dessen Vertrag am Saisonende ausgelaufen wäre, relativ schnell auf eine Verlängerung geeinigt hat, ist naheliegend. Beide Parteien haben sich in den vergangenen neun Jahren lieben und schätzen gelernt. Zudem ist Baier zweifacher Familienvater mit einem schulpflichtigen Kind, da überlegt man sich den Wechsel des Arbeitsplatzes schon zweimal. Zumal er beim FCA eine riesengroße Wertschätzung erfährt. „Er ist das Gehirn und die Schaltzentrale in unserem Spiel“, sagte Reuter und fügte an: „Ich kann mir gut vorstellen, dass er seine Karriere hier in Augsburg beendet.“ So wird es wohl auch kommen.

    Etwas überraschender war da schon das neue Arbeitspapier für Caiuby, 29. Der Brasilianer verlängerte nach seiner schweren Knie-OP einfach eigenmächtig den Winterurlaub in seiner Heimat, um dort die Reha weiterzuführen. Der FCA verzieh ihm. Anscheinend überwiegen die Qualitäten (Reuter: „Er ist einer der schnellsten Spieler der Liga, hat eine unglaubliche Sprungkraft, sehr gutes Kopfballspiel und ist mit seiner Dynamik ein wichtiger Spieler für uns auf der Außenbahn“) die Disziplinlosigkeit.

    Wie begehrt FCA-Spieler inzwischen auch europaweit sind, zeigen die Gerüchte, die derzeit hochkochen. So soll Innenverteidiger Martin Hinteregger ins Visier des italienischen Erstligisten Sampdoria Genua geraten sein. Doch der FCA hat auch da vorgesorgt. Zwar läuft Hintereggers Vertrag offiziell nur bis 2018, doch gibt es eine Option auf eine langfristige Verlängerung. Es wäre nicht überraschend, wenn es bald wieder eine kleine Talkrunde mit Reuter geben würde.

    Mit der Kaderverkleinerung hat es Reuter hingegen nicht so eilig. Am Mittwoch (18.30 Uhr) gibt es noch ein kurzfristig angesetztes Testspiel beim Landesligisten SC Olching (Lkr. Fürstenfeldbruck). Am Wochenende geht es zum Kurztrainingslager nach England mit zwei Spielen. Erst danach will Reuter mit den Kandidaten reden, mit denen der FCA nicht mehr plant.

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