Es gibt beim FC Augsburg Fans, die Jan Moravek für den besten Fußballer im Kader des Bundesligisten halten. Er ist technisch versiert, läuferisch stark und gilt als sehr handlungsschnell. Wenn er fit ist. Doch das war der dreifache tschechische Nationalspieler in den vergangenen Jahren sehr oft nicht. Vor allen Dingen Muskelverletzungen warfen den Mittelfeldspieler immer wieder zurück, konstante Leistungen waren dadurch nicht möglich.
Als er sich im Winter 2012/13 einer Zahnoperation unterzog, schien die Wurzel allen Übels gefunden. Doch in der vergangenen Saison gab es wieder Rückschläge, bereits Mitte März war die Spielzeit für ihn beendet. Vor dem Spiel gegen den FC Schalke 04 verletzte sich der 24-Jährige. Muskelsehnenriss lautet die Diagnose in der Krankenakte. 16 Einsätze stehen in der Statistik der vergangenen Runde.
„Mir geht es gut, alles ist o.k.“
Doch gestern strahlte Moravek wie ein kleines Kind mit der Sommersonne. Beim Trainingsauftakt stand er zusammen mit seinen Kollegen auf dem gepflegten Rasenteppich des Spielfeldes an der SGL-Arena. „Mir geht es gut, alles ist o.k.“, sagte er nach der ersten Einheit. Man sieht es Moravek förmlich an, er ist heiß, will beweisen, dass er der Mannschaft helfen kann.
Deshalb hat er in der Sommerpause auch zu Hause in Prag seine Hausaufgaben gemacht und fleißig trainiert. Bereits vor einer Woche beendete er seinen Urlaub in der Heimat und kam nach Augsburg zurück. Täglich absolvierte er seine Zusatzschichten im Fitness-Center der Hessingpark-Clinic. Mit großem Ehrgeiz, „denn schließlich habe ich körperlich noch Nachholbedarf“. So freut er sich auf die nächste Runde und hat verständlicherweise nur einen Wunsch: „Ich möchte fit bleiben.“
Weinzierl lobt die Verfassung seiner Spieler
Um 10.15 Uhr war gestern der Urlaub auch für die anderen Augsburger Profis endgültig Vergangenheit. Nach einer kurzen Besprechung in den Katakomben der Arena ging es raus auf den Trainingsplatz. Nur wenige Schaulustige säumten das Rasengeviert, auf dem es die Augsburger recht locker angehen ließen. Nach dem gemeinsamen Aufwärmen standen Passübungen und Intervall-Läufe auf dem Programm.
„Alle sind in einer guten Verfassung“, lautete der erste Eindruck von Markus Weinzierl. Seine Spieler hätten sich auch im Urlaub sehr professionell verhalten. Nachmittags stand dann der Fitness-Test auf dem Plan.