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FCA: Koo: Der Olympiasieger startet beim FCA durch

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Koo: Der Olympiasieger startet beim FCA durch

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    Ja-Cheol Koo hat Großes vor mit dem FCA.
    Ja-Cheol Koo hat Großes vor mit dem FCA. Foto: Fred Schöllhorn

    Als Ja-Cheol Koo, 23, vor drei Jahren in das Projekt Olympische Spiele 2012 in London berufen wurde, da hatte der junge südkoreanische Fußballprofi einen Traum: eine olympische Medaille. Es war eigentlich eine Mission impossible, eine unerfüllbare Mission. Brasilien, Großbritannien, Mexiko und auch Japan schienen übermächtig. Jetzt sitzt er im Presseraum der SGL-Arena und lächelt: „Als das Team damals gegründet wurde, hat der Trainer gesagt: Ich will nach London und eine Medaille. Jetzt, drei Jahre später, haben wir eine.“

    Und Koo hatte gehörigen Anteil daran. Er war der Kapitän der U-23-Mannschaft, er führte sie bei allen sechs Spielen auf das Feld und er erzielte im Spiel um Platz drei gegen Japan das entscheidende 2:0 zum Endstand. Ein Tor, das ihn in Südkorea ganz weit nach oben im Ansehen der fanatischen Fans gebracht hat. Ein Sieg gegen den Erzrivalen Japan ist immer etwas ganz Besonderes. „Wir Spieler haben uns vor dem Spiel eingeschworen, lieber zu sterben, als dieses Spiel zu verlieren“, erklärt Koo. Und so wurden die jungen koreanischen Fußballer quasi über Nacht zu Volkshelden. Am Flughafen in Seoul warteten tausende von Fans, um die Rückkehrer zu begrüßen.

    Es lastete aber auch ein enormer Druck auf den Spielern. „Hier in Südkorea sind die Fans bei jedem Spiel, egal welcher Nationalmannschaft, mit dem ganzen Herzen dabei“, sagt Koo. So war die Enttäuschung nach dem verlorenen Halbfinale gegen Brasilien groß. „Es wäre das erste Mal gewesen, dass eine koreanische Nationalmannschaft ein Finale erreicht hätte“, sagt Koo.

    Europa statt Militär

    Das ist der FC Augsburg

    Gründungsjahr: 8. August 1907. Vollständiger Name: Fußball-Club Augsburg 1907 e.V.. Rufname: FCA

    Ursprung: Der FCA ist ein Zusammenschluss des BC Augsburg und der Vertragsspielerabteilung des TSV Schwaben Augsburg.

    Vereinsfarben: Rot-Grün-Weiß

    Stadion: SGL-Arena. Fassungsvermögen: 30.660 Plätze. Architekt: Bernhard & Kögl. Spielfläche: 105 x 68 Meter auf Naturrasen. Eröffnung: 26. Juli 2009.

    Vorheriger Spielort: Rosenaustadion. Kapazität: 28.000. Eröffnung: 16. September 1951.

    Präsident: Walther Seinsch

    Trainer: Markus Weinzierl

    Ewiger Zuschauerrekord am 15. August 1973 im Münchner Olympiastadion beim Spiel gegen die Löwen: Rund 90.000 Menschen sahen die Partie.

    Bekannteste Spieler: Ulrich Biesinger: Fußball-Weltmeister 1954 in der Schweiz, A-Nationalspieler

    Helmut Haller: Vizeweltmeister 1966 in England, Teilnahme an der WM 1962 in Chile, Teilnahme an der WM 1970 in Mexiko.

    Bernd Schuster: Europameister 1980 in Italien, Spanischer Meister mit dem FC Barcelona und Real Madrid.

    Armin Veh: Deutscher Meister als Trainer mit dem VfB Stuttgart im Jahr 2007.

    Karlheinz Riedle: Weltmeister 1990 in Italien. Deutscher Meister, Champions-League-Sieger, Weltpokal-Sieger mit Borussia Dortmund.

    Doch die Enttäuschung wich nach dem Erfolg gegen den ungeliebten Nachbarn dem Jubel. Auch das Team feierte kräftig, denn durch den Gewinn der Bronzemedaille wurden alle Spieler vom Militärdienst befreit. Der dauert zwei Jahre und ist in Südkorea kein Zuckerschlecken. An der Grenze zum kommunistischen Nachbarn Nordkorea herrscht immer noch Kriegszustand. „Keiner der Spieler will zum Militär, weil alle nach Europa wechseln wollen“, sagt Koo.

    So wie er. Anfang 2011 machte er mit überragenden Leistungen beim Asien-Cup Felix Magath auf sich aufmerksam. Der holte ihn nach Wolfsburg. Doch konnte sich Koo im ersten Jahr nicht durchsetzen. Er brauchte noch Zeit und Spielpraxis, die es im VfL-Megakader für ihn aber nicht gab. Im Januar 2012 lieh ihn Wolfsburg an den FCA aus. Ein Glücksgriff für beide Parteien. Koo blühte auf, mit fünf Toren hatte er großen Anteil am Klassenerhalt.

    Darum wollte er nach der Saison unbedingt in Augsburg bleiben, was auch gelang. Der VfL verlängerte seinen Vertrag bis 2015 und lieh Koo noch einmal aus. „Ich bin glücklich hier“, sagt er. Im Millionen-Moloch Seoul wird er jetzt oft umlagert, Fußballer haben einen Status wie Popstars. Hier in Augsburg hat er seine Ruhe, wenn er zum Essen ins Vapiano oder ins Manyo geht. Manchmal kocht er auch gerne mal zu Hause in seiner Wohnung in der Nähe der City-Galerie koreanisch.

    Seit gestern steht er wieder im Training. Sieben Wochen Vorbereitung fehlen ihm. Dafür hatte er den Stress eines Turniers mit allen kurzfristigen Belastungen. Trotzdem fühlt er sich fit. „Ich hatte gleich nach der Saison zwei Wochen Urlaub und auch jetzt nach den Spielen hatte ich noch ein paar Tage frei.“ Die gewährte ihm der FCA freiwillig und tat gut daran. Koo tankte in der Heimat Kraft.

    Auf jeden Fall hat er mit dem FCA Großes vor. „Mein Ziel ist es, zehn Punkte mehr zu holen“, sagt er mutig, um aber gleich zu relativieren: Oberstes Ziel ist es, die Klasse zu halten. Das wird schon schwer genug. Eine Mission impossible? Koo ist der richtige Mann dafür.

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