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Jos Luhukay vor dem Gladbach-Spiel: Kein Blick zurück im Zorn

Jos Luhukay vor dem Gladbach-Spiel

Kein Blick zurück im Zorn

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    Jos Luhukay
    Jos Luhukay

    Jos Luhukay zählt nicht zu der Sorte von Menschen, die euphorisch in Erinnerungen schwelgen, immer wieder von der guten alten Zeit erzählen. Zumindest wenn es um Fußball geht. Dabei könnte der Niederländer in diesen Tagen auf seine Zeit als Trainer bei Borussia Mönchengladbach, dem Gegner des FC Augsburg an diesem Wochenende, zurückblicken, von seinen Erfolgen mit den Fohlen berichten, aber auch die am Ende unrühmliche Trennung Revue passieren lassen.

    Doch in Erinnerungen zu schwelgen, ist offenbar seine Sache nicht. Aber man merkt es trotzdem. Er war gerne Trainer bei den ruhmreichen Borussen, die fünf Mal die deutsche Meisterschaft feiern konnten und mit denen er nach dem Abstieg im Jahre 2007 sofort wieder den Sprung ins Oberhaus schaffte. Er brachte wieder neuen Schwung in den „Fohlenstall“. „100000 Menschen haben mit uns damals den Aufstieg in der Stadt gefeiert“, erzählt Luhukay, der einst die Borussen als seinen Traumverein bezeichnete. Kein Wunder, er stammt aus dem nur 30 Kilometer entfernten Venlo, der Borussia-Park lag für den zweifachen Familienvater praktisch vor der Haustüre. Doch Luhukay ereilte unterhalb des ruhmreichen Bökelbergs das Schicksal vieler seiner Vorgänger. Nach sechs Niederlagen in den ersten sieben Saisonspielen in der Beletage blieb die Aufstiegseuphorie auf der Strecke, Luhukay musste gehen.

    Wenn der Traditionsklub in Augsburg seine Visitenkarte abgibt, dann sind aus der damals von Luhukay trainierten Mannschaft nur noch ganz wenige Spieler dabei. „Eigentlich nur noch Filip Daems“, merkt der Augsburger Coach an. „Roel Brouwers und Tormann Christofer Heimeroth sitzen nur auf der Bank“, fügt er an. „Tony Jantschke und Patrick Herrmann haben damals als Jugendspieler bei den Profis mittrainiert. Es gibt kaum noch Berührungspunkte, deshalb ist das Spiel gegen die Borussen eine Partie wie jede andere, es ist das letzte Heimspiel in diesem Jahr, und das möchten wir gewinnen.“ Punkt, aus. Doch auch dem Fußball-Lehrer ist es klar, dass da 90 Minuten harte Arbeit auf seine Schützlinge warten. „Borussia besitzt große individuelle Stärken, hat in den vergangenen fünf Spielen 13 Punkte geholt, wir müssen einen guten Tag erwischen und über uns hinauswachsen.“

    Trotz seiner großen Personalprobleme, jammern will Luhukay nicht. Denn er hatte bei der gestrigen Pressekonferenz auch eine positive Nachricht im Köcher. Uwe Möhrle kann nach seiner sechswöchigen Verletzungspause in der kommenden Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

    Dass die Borussen als klarer Favorit nach Augsburg kommen, das ist für Jan-Ingwer Callsen-Bracker sonnenklar. Vor knapp einem Jahr, im Januar 2011, wechselte der Defensiv-Allrounder aus Mönchengladbach zum damaligen Zweitligisten. Er hat den Wechsel bisher nicht bereut. Kein Wunder, in Mönchengladbach spielte er im Kampf um die Stammplätze nur noch eine untergeordnete Rolle, beim FCA war er in der Rückrunde einer der Garanten für den Aufstieg. „Dafür bin ich auch Jos Luhukay dankbar“, sagt Callsen-Bracker. Luhukay war es auch, der den Defensiv-Allrounder 2008 von Bayer Leverkusen nach Gladbach holte.

    Doch das Interesse an seinem Ex-Klub ist immer noch vorhanden. Callsen-Bracker: „Gladbach spielt eine überragende Saison. Doch wenn wir aggressiv und mutig auftreten, haben wir eine Chance.“

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