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Futsal: Kaltschnäuzig vom Sechsmeter-Punkt

Futsal

Kaltschnäuzig vom Sechsmeter-Punkt

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    Nur einen kleinen Moment haben die Fußballerinnen des TSV Pfersee nicht aufgepasst. Doch dieser reichte den Frauen des TSV Schwaben Augsburg aus, dem Außenseiter die große Turnier-Überraschung zu vermasseln und den Sieg bei der schwäbischen Futsal-Hallenmeisterschaft in Günzburg doch noch an sich zu reißen. Die Schwaben-Frauen waren im Finale bis kurz vor Schluss mit 0:1 zurückgelegen, doch dann nutzte Ursula Neidlinger die kurze Unaufmerksamkeit der Gegnerinnen aus und setzte einen Pass von Carina Schneider unhaltbar ins Netz – 1:1. Weil die reguläre Spielzeit danach schnell abgelaufen war, ging es ins Sechsmeterschießen. Dort setzten sich wie erwartet die Coolness und die Erfahrung der zwei Klassen höher spielenden Regionalligaspielerinnen des TSV Schwaben durch. Mit drei kaltschnäuzig verwandelten Strafstößen krönte sich das Team von Trainer Jörg Heinz zum zehnten Mal zum schwäbischen Hallenmeister bei den Frauen.

    „Es war nicht unser bester Tag. Wir waren ein bisschen nervös, hatten dann aber das Quäntchen Glück auf unserer Seite“, räumte Schwabens Mannschaftsführerin Alexandra Demos unumwunden ein, dass ihre Mannschaft in Günzburg mit der Favoritenrolle zu kämpfen hatte. Wahrscheinlich steckte die Niederlage aus dem Qualifikationsturnier von Wertingen noch in den Köpfen, wo man im Finale mit 0:1 an Pfersee gescheitert war.

    Spätestens ab da wussten die Schwaben-Frauen, dass mit dem Lokalrivalen, der sich in der Rolle des Underdogs pudelwohl fühlt, immer zu rechnen ist. „Wir sind und bleiben Außenseiter“, betonte Pfersees Trainer Bülent Güney hartnäckig, obwohl seine Mannschaft im Günzburger Halbfinale mit einem 4:0-Auftaktsieg gegen den FSV Wehringen überzeugend agiert hatte. Nach kurzem Warmlaufen zeigten die Pferseerinnen, warum sie die Endrunde erreicht hatten. Mit tollen Ballstafetten, die in zwei Toren von Tina Degendorfer und einem von Anna Grußler mündeten, sowie einem erfolgreichen Sololauf von Denise Rittel bahnte sich der Landesligist gegen den aktuellen Tabellenführer der Bezirksoberliga ungefährdet den Weg ins Finale.

    Dorthin war Schwaben Augsburg ebenfalls recht mühelos gekommen. Spielerisch um Klassen besser als Gegner SpVgg Kaufbeuren fiel der 3:0-Sieg durch Tore von Lisa Steppich, Ursula Neidlinger und Carina Schneider fast noch zu niedrig aus.

    Trotzdem war es fünf Stunden später im Final-Duell mit Pfersee vorbei mit dem Selbstbewusstsein der Schwaben-Truppe. Ohne die Kombinationsfreude aus dem ersten Spiel, dafür hektisch im Abschluss und unsicher in den Defensivaktionen, kam der Regionalliga-Tabellenführer unerklärlicherweise ins Schwimmen. Als Maike Ebsen Ende der ersten Halbzeit das 1:0 für Pfersee gelang, schien nach über zehn Jahren die Überraschung greifbar. 2005 hatten die Pferseerinnen letztmals das schwäbische Hallenfinale erreicht – auch damals gegen den TSV Schwaben Augsburg. Den 6:0-Finalerfolg von damals konnten sie nun allerdings nicht wiederholen.

    Nach dem Ausgleich durch Ursula Neidlinger brachte das Sechsmeterschießen die junge engagierte Pferseer Mannschaft an ihre Grenzen. Sabrina Lottes drosch links am Tor vorbei, Sarah Schuster traf den Außenpfosten und der Schuss von Jasmin LaMarca landete direkt in den Händen von Schwaben-Torhüterin Vanessa Griebel. Da hatte nicht einmal der missglückte Versuch von Selina Schmidt Folgen, der von Pfersees Torhüterin Julia König pariert wurde. „Im Sechsmeterschießen hat uns die Kaltschnäuzigkeit gefehlt, da hat Schwaben einfach reingehauen“, gestand Pfersees Mannschaftsführerin Denise Rittel. Doch das vermochte die gute Stimmung in ihrem Team an diesem Tag nicht mehr zu trüben, „wir konnten mit Schwaben gut mithalten. Deshalb bin ich unglaublich stolz auf unser Team. Wir haben uns hier teuer verkauft und gute Werbung für den Frauenfußball beim TSV Pfersee gemacht.“

    Groß war schließlich auch die Freude beim alten und neuen Titelträger Schwaben Augsburg, als man nach dem langen Finaltag in Günzburg doch noch den Siegerpokal in die Luft stemmen durfte. „Wir freuen uns riesig, dass am Ende alles gut gegangen ist. Dieser Titel gibt uns ein gutes Gefühl für die Rückrunde“, sagte Alexandra Demos mit Blick auf den Start der Regionalliga-Spielzeit am 8. März. Dann wird in ihrem Team ein Neuzugang auflaufen. Mara Schanz vom SV Donaualtheim ist in der Winterpause zu den Augsburgerinnen gewechselt und hat in Günzburg eine ansehnliche Hallen-Premiere abgeliefert, die gleich mit dem ersten Titel für ihr neues Team belohnt wurde.

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