Borussia Dortmund gegen den FC Augsburg. Für Heiner Schuhmann ist dies ein ganz besonderes Bundesligaspiel. Sein Herz schlägt für den FCA, den Verein, bei dem er sich als Spieler und erfolgreicher Jugendtrainer einen Namen machte, doch am Samstag hält der Fußball-Lehrer den Borussen die Daumen. Seit 2003 arbeitet der ehemalige Studiendirektor nebenberuflich als Spiele- und Spielerbeobachter für den Deutschen Meister ...
Herr Schuhmann, Borussia Dortmund gegen den FCA. Für Sie persönlich vermutlich ein ganz besonderes Spiel. Welchem Verein gelten am Samstag Ihre Sympathien?
Schuhmann: Sagen wir so, ich hoffe, dass Dortmund gewinnt. Schließlich arbeite ich für diesen Verein. Wobei, und das sage ich auch deutlich, mein Herz natürlich auch für den FCA schlägt. Schließlich war ich für diesen Klub lange tätig, habe dort vieles erlebt, im Positiven wie im Negativen. Ich behaupte mal, ich besitze mehr FCA-Gene als die gesamte Vorstandschaft.
Sind Sie im Stadion?
Schuhmann: Nein, leider nicht. Ich bin am Samstag bei einer Familienfeier. Da konnte ich nicht absagen. Ich werde allerdings am Bildschirm mitfiebern.
Beide Vereine hinken noch hinter den Erwartungen her. Woran liegt’s Ihrer Meinung nach?
Schuhmann: Ich glaube, beide Klubs haben etwas gemeinsam. Sie verwerten ihre Tormöglichkeiten zu schlecht, dazu unterlaufen den FCA-Spielern zu viele persönliche Fehler und verhindern dadurch bisher eine bessere Platzierung. Auch die Borussia ist noch nicht in der Verfassung des Meisterjahres, muss sich noch steigern. Man hat schon einige Punkte unnötig verloren.
Auch der FCA ist schlecht aus den Startblöcken gekommen. Was trauen Sie dem Team trotzdem in dieser Saison zu?
Schuhmann: Es stimmt, vier Punkte nach sieben Spieltagen sind nicht das Gelbe vom Ei. Ich bin aber zuversichtlich, dass der FCA die Klasse halten wird.
Haben Sie persönlich den FCA in den vergangenen Wochen für die Dortmunder beobachtet?
Schuhmann: Nein.
Welche Aufgaben übernehmen Sie in der Scouting-Abteilung der Borussen?
Schuhmann: In erster Linie beobachte ich Spiele und Spieler in unseren Nachbarländern Frankreich, der Schweiz und in Österreich. Kurzfristig gibt es aber ab und zu auch andere Aufgabengebiete wie etwa in Tschechien.
Der FCA tritt als krasser Außenseiter im Signal-Iduna-Park an. Haben die Schützlinge von Trainer Jos Luhukay überhaupt eine Chance?
Schuhmann: Natürlich, das wird kein Spaziergang für den BVB. Der FCA hat nichts zu verlieren, wir werden kämpferisch alles geben. Bei Dortmund kommt es auch darauf an, in welcher Verfassung die Mannschaft vom Champions-League-Spiel aus Marseille nach Hause kommt.