Im Fußball ist es wie im richtigen Leben. Manchmal trifft man Kumpels oder Kollegen monatelang nicht – und dann laufen sie einem wieder alle naselang über den Weg. So geht es am heutigen Samstag Marwin Hitz und Breel Embolo. Der Keeper des FC Augsburg war mit Embolo über eine Woche bei der Schweizer Nationalmannschaft. Dabei gewann die Schweiz bei der Qualifikation zur Weltmeisterschaft alle zwei Spiele in Ungarn und Andorra. Hitz saß auf der Bank, Embolo durfte spielen.
Am Samstag (15.30 Uhr) treffen sie sich schon wieder. Dann werden allerdings beide auf dem Rasen stehen. Hitz beim FC Augsburg im Tor und Offensiv-Allrounder Embolo beim FC Schalke 04. Vor der Länderspielpause war der zweifache Torschütze Embolo der überragende Mann auf dem Platz beim 4:0-Erfolg der Schalker gegen Borussia Mönchengladbach. Hitz weiß, was da auf ihn zurollt: „Das ist ein Spieler, den es nicht an jeder Ecke gib, und er macht Sachen, die niemand erwartet. Das kann man nicht lernen oder trainieren.“
Hitz: "Embolo ist schnell und weiß, wie man seinen Körper einsetzt"
Er beschreibt noch weitere Vorzüge: „Er ist schnell und gleichzeitig weiß er, wie man seinen Körper einsetzt. Das ist ein richtig Guter. Schalke hat zu Recht so viel Geld für ihn bezahlt.“ Angeblich musste Schalke 04 für das Toptalent vom FC Basel 20 Millionen Euro bezahlen.
Allerdings werden heute Hitz und ein großer Teil seiner Mannschaft weitere alte Bekannte treffen – das gesamte Trainerteam um und mit Markus Weinzierl. Und zudem wird auch der ehemalige FCA-Spieler Abdul Rahman Baba im Schalker Tross mit dabei sein. Hitz freut sich auf ihn: „Ein Top-Profi und ein guter Junge.“ Für Fans und Medien ist die Paarung vor allem aufgrund der Weinzierl-Vergangenheit in Augsburg ein besonderes Spiel. Hitz will davon in den vergangenen Tagen noch nicht allzuviel mitbekommen haben. „Wenn ich nach dem Training frei habe, dann bin ich zu Hause anderweitig beschäftigt. Ich lese wenig Zeitung. Aber mir ist schon klar, dass für die Medien dieses Spiel etwas Spezielles ist.“
Der Keeper spielte drei Jahre unter Markus Weinzierl. Hitz lächelt: „Es ist schon irgendwie komisch, dass Markus Weinzierl jetzt auf der anderen Seite steht. Aber im Fußball ist das nicht anders als im normalen Berufsleben. Es ist legitim, wenn man sich verändert.“ Kann es sein, dass Markus Weinzierl den FCA zu gut kennt? „Es wäre ein schlechtes Zeichen, wenn er uns nicht gut kennen würde“, sagt Hitz.
Einen großen Vorteil für Schalke sieht er darin aber nicht: „Er kann seinen Spielern ja nicht alles über uns beibringen. Wir haben jetzt auch wieder einen guten Trainer und unser Spiel verändert und uns auch weiterentwickelt.“ Wie die Fans des FC Augsburg ihren ehemaligen FCA-Trainer Markus Weinzierl heute empfangen werden, ist für Marwin Hitz überhaupt nicht diskussionswürdig: „Es gibt doch überhaupt keinen Grund, ihn nicht freundlich zu begrüßen.“