Seine Familie war vor einigen Jahren aus Nürnberg aus sportlichen Gründen nach Augsburg gezogen. Die Ambitionen von Florian Breuer im Canadier-Einer sollten im Leistungszentrum am Eiskanal einen zusätzlichen Schub bekommen. Inzwischen ist der Slalomkanute 19 Jahre alt, Teil des Leistungssportprogramms der bayerischen Polizei und kann eine imposante Titelliste vorweisen. Breuer war schon mehrmals Junioren-Weltmeister und hat am Wochenende auch in der U-23-Klasse seine außergewöhnlichen Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Bei den Weltmeisterschaften im polnischen Krakau gewann der Schwabenkanute die Goldmedaille.
„Ich hatte am Start ein gutes Gefühl, ich wusste, was ich fahren kann und war sehr überzeugt, dass ich hier was runterbringen kann. Ich war letztlich dann doch überrascht, dass es so schnell war und es für ganz vorne gereicht hat – das war seit sehr langer Zeit mal wieder eine gute Bestätigung für mich“, freute sich Breuer, der 1,18 Sekunden Vorsprung auf den Tschechen Lukas Rohan hatte. Schwaben-Kollege Dennis Söter wurde Sechster, Florian Beste (Hilden) war als 22. im Halbfinale ausgeschieden, gemeinsam gewann das Trio Bronze im Teamwettbewerb.
Nachdem im Einzel einiges schief gelaufen war, zeigten sich die Kajakfahrer Leo Bolg und Samuel Hegge (beide Schwaben) zusammen mit Stefan Hengst (KR Hamm) im Mannschaftsrennen (U23) von ihrer besten Seite und gewannen den Titel. Ähnlich lief es für Selina Jones, die Tochter von Olympiasiegerin Elisabeth Micheler-Jones. Im Einzelrennen auf Rang 20 notiert legte sie mit Lisa Fritsche und Caroline Trompeter eine derart schnelle Zeit vor, dass alle anderen Teams nicht mithalten konnten. Gold Nummer drei.
Medaillen gab es auch bei den Junioren, obwohl sich Thomas Strauß (AKV) mit Rang vier begnügen musste. „Ich bin sehr gut gefahren, leider hat es nicht zu einem Platz auf dem Treppchen gereicht.“ Strauß konnte sich mit Silber im Team (hinter Frankreich) trösten. Seine Partner waren Noah Hegge (Schwaben) und der für KR Hamm startende Horgauer Lukas Stahl.
Die 17-jährige Elena Apel hatte im vergangenen Jahr bei den Titelkämpfen im brasilianischen Foz do Iguacu die Silbermedaille gewonnen, musste dann aber wegen eines lädierten Rückens lange pausieren. In Krakau hatte sie als Sechste im Endlauf großen Rückstand auf die polnische Siegerin Klaudia Zwolinska. (AZ/stel)