Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Countdown: Der FC Augsburg und eine besondere Art der Motivation

Countdown

Der FC Augsburg und eine besondere Art der Motivation

    • |
    Paul Verhaegh.
    Paul Verhaegh.

    Am Ende hat es für Paul Verhaegh (27) nicht mehr ganz gereicht. Tochter Mila hatte es am Dienstag eiliger zur Welt zu kommen, als es der Fußballprofi des FC Augsburg gedacht hatte. Am Montagabend half der Verteidiger (Rückennummer 2) noch mit, dem FCA das so wichtige 1:1 bei Energie Cottbus zu sichern, als es am Morgen danach hektisch wurde. „Wir hatten ja noch in Cottbus übernachtet, als mich meine Freundin um 7 Uhr in der Früh zum ersten Mal anrief. Sie hatte Schmerzen im Rücken und ein so komisches Ziehen im Bauch. Eine Stunde später rief sie wieder an, sie macht sich jetzt auf den Weg ins Krankenhaus.“ Verhaegh bucht sofort einen Flug von Berlin nach Köln. Der Flug vergeht für Verhaegh viel zu langsam. „Ich war so aufgeregt, weil ich eine Stunde mit dem Handy keinen Empfang hatte.“ In Köln wartet sein Schwiegervater.

    Das Restprogramm der Aufstiegskandidaten

    1. Hertha BSC Berlin; 68 Punkte: Tordifferenz + 38, Aue (A), FC Augsburg (H)

    2. FC Augsburg; 62 Punkte, + 31, Frankfurt (H), Hertha BSC (A)

    3. VfL Bochum; 59 Punkte, + 10, Osnabrück (A), Duisburg (H)

    4. SpVgg Greuther Fürth; 57 Punkte, + 17, Bielefeld (H), Oberhausen (A), Düsseldorf (H)

    5. Erzgebirge Aue; 53 Punkte, +2, Hertha BSC (H), Frankfurt (A)

    So schnell wie möglich geht es nach Den Bosch, dem Heimatort seiner Freundin Nathalie (31). Dort in der Stadt, die 80 Kilometer südöstlich von Amsterdam liegt, spielte Verhaegh von 2004 bis 2006 beim Erstligisten FC Den Bosch. Dann wechselte er zu Vitesse Arnheim, ehe er im Sommer zum FCA kam. In Den Bosch besitzen sie noch ein Appartement, dort bereitete sich seine Freundin auf die Geburt vor.

    Es ist kurz nach 15.30 Uhr, als Verhaegh eintrifft, Töchterchen Mila ist da schon zwei Stunden auf der Welt. Um 13.24 Uhr war sie da. „Ich wäre sehr gerne dabei gewesen, aber das ist egal. Hauptsache, meine Freundin und die kleine Mila sind gesund“, kann es der stolze Vater noch gar nicht so richtig realisieren. Noch am Abend werden Mutter und Kind aus dem Krankenhaus entlassen. „Wenn kein Kaiserschnitt oder eine Betäubung nötig war, ist das bei uns so üblich“, erklärt Verhaegh. Die erste Nacht hat der Verteidiger kaum geschlafen. Gestern statteten seine Eltern der jungen Familie den ersten Besuch ab.

    Heute geht es per Bahn oder Flug (Verhaegh: „Ich habe ja kein Auto dabei“) zurück nach Augsburg. Am Nachmittag ist Training, und da will er wieder dabei sein. Denn am kommenden Sonntag will er seinen zweiten Traum wahr machen: den Aufstieg in die Bundesliga. „Dass meine Tochter jetzt auf der Welt ist, ist schon ein besonderer Moment, jetzt soll der zweite folgen.“

    Für Verhaegh ist seine neue Rolle als Familienvater ein besonderer Ansporn für das wohl wichtigste Spiel des Jahres am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den FSV Frankfurt in der Impuls-Arena. „Ich laufe den ganzen Tag mit einem Lächeln auf dem Gesicht durch die Gegend, ich bin richtig happy und voller Energie.“ Vielleicht ist dieser spezielle Motivationsschub ja auch ein Teil des Erfolgsrezeptes des FCA in dieser Saison. Verhaegh ist schon der siebte FCA-Spieler, der in dieser Saison Vater geworden ist.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden