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Eishockey: Blut, Schweiß und Training

Eishockey

Blut, Schweiß und Training

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    John Zeiler wird auf der Leichtathletikanlage der TSG Stadtbergen mit großem Hallo begrüßt. „Mensch Jonny, du hast ja eine Frisur wie eine Frau“, spielt Fitnesstrainer Harry Swatosch auf die lange Mähne an, die sich der Panther-Stürmer im Sommerurlaub zugelegt hat. Nach vier Monaten Pause sind die Eishockeyprofis wieder zum Dienst angetreten. Bevor sie aufs Eis dürfen, müssen sie sich zahlreichen Fitnesstests unterziehen.

    Harry Swatosch, ehemaliger Triathlet und Ernährungsberater, beordert Zeiler auf eine Liege und befestigt Elektroden an Händen und Beinen des US-Angreifers. Je länger sich Strom in menschlichen Zellen speichern lässt, desto besser ist der Ernährungszustand des Körpers, sagt Swatosch. Er hat ein Messsystem entwickelt, mit dessen Hilfe er jedem Panther einen Ernährungs- und Trainingsplan maßschneidern kann. „Es gibt Spieler, die können nach dem Spiel Pommes frites essen, andere müssen auf Fett verzichten, weil sie dann schlechter regenerieren.“ Swatosch hat zahlreiche Kunden, nicht nur im Eishockey, sondern auch in der Schwimmbranche.

    Zeiler purzelt ins Ziel

    Kapitän Daryl Boyle hat mit den Eiweißempfehlungen von Swatosch gute Erfahrungen gemacht. „Das hat mir sehr geholfen.“ Der Verteidiger sieht zu, wie sich John Zeiler beim 300-m-Lauf abmüht. Am Ende stürzt er sich ins Ziel und purzelt über die Bahn. „No mercy“ (keine Gnade) heißt sein Arbeitsprinzip, das schließt auch den eigenen Körper mit ein.

    Sven Herzog, der sich zusammen mit Michael Reinhardt beim TVA um die Fitness der Panther kümmert, legt anschließend Hand an und zapft Zeiler Blut aus dem Ohrläppchen ab. Laktattests zum Überprüfen der Leistungs- und Regenerationsfähigkeit sind im Sport Standard, gemeinsam mit den Panthern haben die TVA-Spezialisten ihr Testprogramm in diesem Jahr aber verändert.

    Sven Herzog war in Kanada und konnte auf Empfehlung von Larry Mitchell in dessen Heimatstadt Burlington in einem Trainerteam die Saisonvorbereitung von Eishockeyprofis mitgestalten. „Balance, Bewegung, Kraft – die Kanadier sind sehr einfallsreich in ihren Übungen“, so Herzog. Trainer Larry Mitchell: „Wir sind immer bemüht, unsere Arbeit zu optimieren – auf dem Eis, aber auch im Fitnessbereich.“ Deshalb müssen die Panther in diesem Jahr auch zum „Shuttle-Run“ antreten. Das sind sechs 25-Meter-Sprints in einem Zeitraum, der einem Wechsel im Eishockey entspricht.

    Positive Zwischendiagnose

    Vereinsarzt Vladislav Trivaks ist der für die Panther zuständige Internist und von den körperlichen Werten der Eishockeyprofis beeindruckt. „Sie sind noch besser als vergangenes Jahr“, so seine Zwischendiagnose. „Gerade die Verteidiger sind robuster geworden.“ Co-Trainer Greg Thomson hat die Erfahrung gemacht, dass sich Eishockeyspieler „viel gewissenhafter auf die Saison vorbereiten als vor zehn Jahren“.

    Auf Anweisung der Liga werden die Profis von den Medizinern ganz genau untersucht. Blut, Lunge, EKG, Echo-Kardiografie – noch gab es keine Beanstandungen von Trivaks. Außer Michael Bakos (Reha nach einer Bandscheibenoperation) ist derzeit nur Duanne Moeser lädiert. Der Sportmanager zog sich vergangene Woche beim Entsorgen eines Bürocontainers eine tiefe Risswunde am rechten Daumen zu und musste genäht werden. „Ich werde aber beim Abschiedsspiel von Sven Felski am Wochenende in Berlin auf alle Fälle aufs Eis gehen“, kündigt er an.

    Trainer Larry Mitchell bereitet sich auf das erste Eistraining am Samstag in Haunstetten vor. „Ich habe da mein System. Wir werden bis zum ersten Spiel am 16. August in Straubing querbeet alles üben, einschließlich Überzahl.“ Ergebnisse sind in der Vorbereitung zwar nicht so wichtig, aber Niederlagen mag der Panther-Chefdompteur auch im Sommer nicht.

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