„Mein Ringfinger ist angebrochen. Die Chancen, dass ich am Freitag gegen Werder Bremen spielen kann, stehen bei 50:50.“ Als Simon Jentzsch (35) gestern von der Untersuchung von Mannschaftsarzt Dr. Andreas Weigel kam, hatte der Torhüter des FC Augsburg keine guten Nachrichten. Bundesliga: Highlights 9. Spieltag
Es lief die 26. Minute in Mainz, als Jentzsch mit der rechten Hand einen Schuss von Zdenek Pospech an die Latte lenkte. Dabei verletzte er sich den Ringfinger. Jentzschs erste Selbstdiagnose war: „Ausgekugelt.“ Jetzt stellte sich heraus, dass der Finger kurz unterhalb des ersten Gelenkes angebrochen ist. „Wir müssen jetzt schauen, dass wir die Schwellung rausbekommen“, sagt Jentzsch. Dies geschieht mit modernstem Ultraschallgerät, aber auch ganz einfach mit Kühlelementen. „Was gut ist“, sagt Jentzsch, sei, dass er den Finger schon bewegen könne. Ein Hoffnungsschimmer.
Der Spezialhandschuh ist schon bestellt
Einen Spezialhandschuh hat Jentzsch bei seinem Handschuh-Ausrüster Uhlsport schon bestellt. „Da sind der Mittel- und Ringfinger zusammengefasst.“ Ansonsten heißt abwarten. Jentzsch: „Ich will unbedingt auf den Platz, wenn es geht. Aber eine Fraktur ist eine Fraktur.“
Sollte Jentzsch am Freitag passen müssen, dann wird Mohamed Amsif (22) zu seiner Bundesliga-Premiere kommen. Seit Juli 2010 ist er die Nummer zwei hinter Jentzsch. In der Aufstiegssaison kam er zu zwei Einsätzen. Mitte September wurde er bei der Heimpartie gegen den VfL Osnabrück (2:2) in der 69. Minute eingewechselt. Jentzsch hatte sich nach einem Zusammenprall mit Uwe Möhrle eine Gehirnerschütterung zugezogen. Drei Tage später stand Amsif in Duisburg von Beginn an im Tor. Er hielt überragend, die 0:1-Niederlage konnte er aber nicht verhindern. „Sollte es so weit kommen, ist er bereit“, ist sich Torwarttrainer Zdenko Miletic sicher. Und auch Simon Jentzsch macht sich keine Sorgen: „Mo macht das schon. Ihm gehört die Zukunft.“ Die Gegenwart aber ihm. Jentzsch will am Freitag unbedingt spielen.