Noch vor dem ersten Schachzug gibt es die Anweisung: „Die Handys ausgeschaltet auf den Tisch neben die Uhr“, fordert der internationale Schiedsrichter Christian Kruse die zwölf Teilnehmer der Augsburger Meisterturniere auf. Schließlich ist es auf anderen Turnieren durchaus schon vorgekommen, dass Spieler versucht haben, die moderne Technik der Smartphones zu ihrem Vorteil zu nutzen.
In Augsburg brauchen die Spieler, die gestern die erste von insgesamt zehn Runden austrugen, solche Tricks nicht. Sie befinden sich alle so auf Augenhöhe, dass es am ersten Turniertag gleich fünf Remis und nur einen Sieger gibt. Dieser ist Fide-Meister Wolfgang Mack von der TG Biberach, der gegen den blinden Turnierteilnehmer Hans Jagdhuber (SK Rochade Augsburg) nach über viereinhalb Stunden Spielzeit seine minimalen Stellungsvorteile zum Sieg nutzen konnte. Im Großmeisterturnier trafen die Favoriten Eduardas Rozentalis und Michael Prusikin auf ihre Teamkameraden vom BC Augsburg, Petar G. Arnaudov und Milos Stankovic. Nicht ganz unerwartet mussten sich die beiden mit Punkteteilungen zufriedengeben, was für einen weiteren, spannenden Turnierverlauf spricht.
Auch Fide-Meister Anton Bilchinski teilte sich mit dem Weilheimer Thomas Lochte den Punkt. Dasselbe hatten bald nach Turnierbeginn auch die Favoriten des B-Turniers, Großmeister Eckhard Schmittdiel und der Internationale Meister Velislav Kukov, getan. So schonen sie ihre Kräfte für die nächsten Herausforderungen. (jmp/AZ)
Paarungen Runde zwei (heute ab 13 Uhr) A-Turnier Strugnell – Arnaudov, Stankovic – Rozentlis, Fedorovsky – Prusikin B-Turnier Bilchinski – Jagdhuber, Kuikov – Mack, Lochte – Schmittdiel