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Ausstellung in Augsburg: Monika Mendat zeigt in Augsburg, wie es ist, wenn Auschwitz Heimat ist

Ausstellung in Augsburg

Monika Mendat zeigt in Augsburg, wie es ist, wenn Auschwitz Heimat ist

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    Die Künstlerin Monika Mendat (links) und Ausstellungsorganisatorin Simone Strohmayr in der Stadtbücherei Augsburg.
    Die Künstlerin Monika Mendat (links) und Ausstellungsorganisatorin Simone Strohmayr in der Stadtbücherei Augsburg. Foto: Ulrich Wagner

    Überraschend ist die Begegnung mit Monika Mendats Bildern in der Ausstellung „Heimat Auschwitz“ beim Betreten des S-Forums der Stadtbücherei Augsburg, denn die 13 großformatigen Gemälde in Acryl- und Collagetechnik hängen nicht, sie stehen: in fünf Bilderreihen hintereinander in Holzaufstellern auf dem Boden oder, wie die Malerin betont, „auf der Erde, die sich im Konzentrationslager

    Die familiären Wurzeln von Monika Mendat liegen an einem der schlimmsten Orte der Weltgeschichte

    Seit 25 Jahren setzt sich Monika Mendat künstlerisch mit ihren familiären Wurzeln „in einem der schlimmsten Orte der Weltgeschichte“ auseinander, wie sie betont. In Oswiecim, dem Geburtsort ihrer polnischen Mutter, konfrontiert sich die Historikerin mit ihrer Familiengeschichte. Deren Geografie ist untrennbar mit dem Ort der industrialisierten Vernichtung jüdischen Lebens in Europa verbunden. Auschwitz lag unweit des größten deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers.

    Dieses Spannungsverhältnis thematisiert die Malerin in „Heimat Auschwitz“ in abstrahierenden Bildern, die sie mit historischen Schwarz-Weiß-Fotografien aus dem Lager – Leihgaben des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau – kombiniert. Nah und fern sei ihr diese „Heimat Auschwitz“, die sie in Bildern wie der Acrylcollage „Ostatni Etap“ (Letzte Etappe) verarbeitet. Auf pastosem weißem Farbgrund aufgebracht sind echte Holzsplitter der sogenannten „Selektionsrampe“, einem Holzgerüst, an dem die Todestransporte im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ankamen.

    In einer Reihe neben der Collage steht die gestische Farberkundung „Farbgebiet. Befreiung“. Es deutet, wie die Künstlerin erklärt, den Weg aus der Vernichtung. Vom Dunkel zur Farbe sollen Betrachter über die Vergangenheit ins Jetzt geführt werden, das Gefälle von Auschwitz als Ort des Todes und des Lebens ausdrücken.

    Ausstellung "Heimat Auschwitz"  noch bis Ende Januar in der Stadtbücherei Augsburg

    Im Beiheft zur Ausstellung stellt die 47-Jährige die maßgeblichen Fragen der Nachgeborenen nach Kollektivschuld und historischer Verantwortung. „Heimat Auschwitz“ ist ein Appell zum „Nie wieder“.

    „Heimat Auschwitz“ ist bis zum 31. Januar in der Stadtbücherei Augsburg zu sehen.

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