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Zwei alte Porträtfotos suchen ihre wahren Besitzer

Augsburg

Zwei alte Porträtfotos suchen ihre wahren Besitzer

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    Zwei alte Porträtfotos suchen ihre wahren Besitzer
    Zwei alte Porträtfotos suchen ihre wahren Besitzer

    "Doch ein schreckliches Flohmarktschicksal möchte ich ihnen ersparen", beteuert sie. Deshalb wandte sie sich an unsere Zeitung. Sie hofft, dass irgendjemand in Augsburg die Menschen auf den Fotos erkennt, womöglich als seine Vorfahren. Dann würde sie die Aufnahmen selber zurückbringen. "Es wäre für mich eine Reise in die Vergangenheit", meint sie dazu.

    1973 bis 1981 war Beatrix Safari am Stadttheater als Maskenbildnerin engagiert, zusammen mit ihrem damaligen Mann, dem Schauspieler Georg Marin. Die Familie wohnte ganz in der Nähe des Theaters, in der Holbeinstraße 8. "Theater und Leben, das war für mich nicht zu trennen", sagt sie. Irgendwann mussten alle ausziehen, weil das Gebäude umgebaut wurde.

    Aufnahmen des Hoffotografen Siemssen

    Eine betagte Nachbarin zog direkt ins Altersheim. Dafür löste sie ihre 150 Quadratmeter große Wohnung auf. Frau Safari erwarb zwei alte Porträtfotos von ihr, im Mahagonirahmen. Sie stammen aus dem Augsburger Fotoatelier Siemssen (siehe Infokasten). Der Hoffotograf Hans Siemssen war sehr begabt; er lichtete viele Persönlichkeiten der Augsburger Gesellschaft ab. Vielleicht gehörten ja auch die beiden auf Beatrix Safaris Fotos zur "High Society" der Fuggerstadt ... Sie weiß es nicht, kann sich nicht einmal mehr an den Namen ihrer damaligen Nachbarin erinnern. Doch die Fotos haben sie lange begleitet, als sie mit ihrem damaligen Mann von Theater zu Theater zog. Jetzt lebt sie in zweiter Ehe verheiratet in Aachen. Die Bilder sind ihr ans Herz gewachsen; stets hängte sie sie so, dass sie vor Sonne geschützt waren. "Da jetzt auch ich alt bin, versuche ich Stück für Stück meine Sachen abzugeben ... Also weniger Gepäck für die letzte Reise zu haben. Aber in meinem Umfeld ist niemand, der sie zu ehren weiß." Daher sucht sie einen neuen Besitzer: "Ich weiß nicht, was ich dafür haben möchte. Ich kenne keine vergleichbaren Preise. Wichtiger ist mir, dass diese wunderbaren Menschen einen würdigen Platz in Augsburg oder Umgebung finden."

    Sie würde sie dann selber zurückbringen, alte Bekannte besuchen und sich in der Stadt umschauen, die ihr damals so gut gefiel.

    Erinnerungen hat sie noch viele, so an den Stadtmarkt ("Da boten damals die Bäuerinnen ungerupfte Hühner an.") oder an den Hofgarten, den sie wegen seiner Steinfiguren "Zwergerlgarten" nennt. Vielleicht gibt es also bald ein Wiedersehen …

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