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Region: Warum ein Neustart der Königstherme unwahrscheinlich ist

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Warum ein Neustart der Königstherme unwahrscheinlich ist

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    Warum ein Neustart der Königstherme unwahrscheinlich ist.
    Warum ein Neustart der Königstherme unwahrscheinlich ist. Foto: Hermann Schmid (Archiv)

    Und sie halten doch! Das große Becken der Königstherme, in dem sich zu guten Zeiten Kinder und Erwachsene im wohlig warmen Wasser tummelten, ist seit einigen Wochen trockengelegt – und keine Fliese ist dabei aus der Beckenwand gefallen. Dabei hatte die Leitung der

    Daraus kann man allerdings nicht folgern, das im Dezember 1984 eröffnete Freizeitbad wäre in einem besseren Zustand als bislang angenommen. Auch wenn die Fliesen jetzt noch in ihrem Mörtelbett halten – raus müssen sie auf jeden Fall. Das hat mittlerweile das Gesundheitsamt nach einer Begehung klargestellt. Unter anderem abgebrochene Ecken an zahlreichen Fliesen seien für künftige Badegäste ein zu großes Verletzungsrisiko.

    Aber das ist ohnehin Zukunftsmusik. 31 Jahre nach ihrer Eröffnung wird die Therme auf „Erhaltungsbetrieb“ gefahren, berichtet Königsbrunns Bürgermeister Franz Feigl. „Wir wollen sicherstellen, dass keine Schäden für das Gebäude entstehen, etwa durch die hohe Luftfeuchtigkeit.“

    Königstherme: Frühere Mitarbeiter halfen mit

    Um das Wasser aus den großen Becken abzulassen, mussten die Stadtwerke Königsbrunn, die für die Stadt und den Insolvenzverwalter den Erhaltungsbetrieb betreuen, frühere Mitarbeiter der Therme um Hilfe bitten. „Das Wasser abzulassen, geht nicht so wie bei einer Badewanne, indem man einfach den Stöpsel zieht“, schildert Feigl, „das geht nur schrittweise.“

    Seitdem im großen Planschbecken der Therme und im damit verbundenen Außenbecken Ebbe herrscht, hat sich auch die Luftfeuchtigkeit unter der mit Holz verkleideten Kuppel gebessert. Vor einigen Wochen fühlte sie sich tropisch feucht an. Ein Grund dafür war, dass seit Herbst das zuvor kühle Wasser im Sportbecken ständig aufgeheizt wird – nicht für irgendwelche Schwimmer, sondern um die Wärme aufzunehmen, die beim Eismachen in der benachbarten Hydro-Tech Eisarena anfällt.

    Der Energieverbund zwischen Spaßbad und Eishalle war Mitte der 1980er-Jahre eine wegweisende Idee. Doch nun verhindert er, die Königstherme komplett in einen Ruhezustand zu versetzen.

    Der Erhaltungsbetrieb kostet Geld. Einige Tausend Euro im Monat sind es aktuell, teilt Bürgermeister Feigl auf Nachfrage mit, man habe aber die Ausgaben schon deutlich senken können. Die Kosten übernimmt die Stadt, nur mit dieser Zusage konnte sie erreichen, dass aus dem vorläufigen Insolvenzverfahren ein geordnetes wird und der frühere Besitzer Uwe Deyle kein Wörtchen mehr mitreden kann.

    Königstherme: Investor sagt ab

    Die Zukunft der Königstherme ist aber weiter ungewiss. Geldgeber aus der Schweiz hätten Ende 2015 Interesse gezeigt, einen zweistelligen Millionenbetrag in einen umfassenden Neustart zu investieren, sagt ein Vermittler, der dafür auch ein Konzept und potenzielle Betreiber an der Hand hatte. „Wir konnten damals nicht beurteilen, inwieweit diese Aussagen belastbar waren“, stellt dazu Bürgermeister Feigl fest. Als sich das Engagement vor dem Jahreswechsel nicht realisieren ließ, sei der Investor abgesprungen.

    Auch beim Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Christian Plail von der Augsburger Kanzlei Schneider Geiwitz und Partner, sind einige Anfragen eingegangen. „Hieraus sind aber keine ernsthaften Verhandlungen entstanden“, so Pressesprecher Alexander Görb1ing. Einer der Knackpunkte sei, dass die Stadt Eigentümerin des Grundstücks ist, „und sie will es auch bleiben“.

    Es gibt aber auch Interessenten, die nur die Saunenwelt der Königstherme fortführen wollen. Hier sei die Stadt in konkreten Gesprächen, sagt Bürgermeister Feigl auf Nachfrage. „Nach einem ganz großen Neustart der Königstherme sieht es derzeit aber eher nicht aus.“

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