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Augsburg: Taxifahrer greift Kundinnen an Busen und zwischen Beine

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Taxifahrer greift Kundinnen an Busen und zwischen Beine

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    Zwei Frauen haben einen grapschenden Taxifahrer angezeigt.
    Zwei Frauen haben einen grapschenden Taxifahrer angezeigt. Foto: Annette Zoepf

    Ein Häufchen Elend sitzt da auf der Anklagebank. Der 34-Jährige, ein kräftig gebauter Mann, wischt sich immer wieder die Tränen aus dem Gesicht, während im Richterzimmer ein Deal ausgehandelt wird. Zwei Frauen haben den Taxifahrer angezeigt. Wegen sexueller Nötigung, Körperverletzung und Beleidigung seiner Fahrgäste. Später wird er gestehen, ihnen mit obszönen Bemerkungen zwischen die Beine und an den Busen gegriffen zu haben.

    Der Angeklagte bringt kein Wort heraus

    Als sich die Tür des Richterzimmers wieder öffnet, steht fest, dass die Haftstrafe für den der Angeklagten, sofern er ein ehrliches Geständnis ablegt, nicht höher als zwei Jahre ausfallen wird. Womit sie gerade noch zur Bewährung ausgesetzt werden kann.

    Doch der Angeklagte bringt selbst kein Wort heraus. Inzwischen schluchzt er. Als Amtsrichterin Rita Greser ihm anbietet, die Sitzung für einige Minuten zu unterbrechen, lehnt er kopfschüttelnd ab. „Mein Mandant“, erklärt sein Verteidiger Dominik Hofmeister, „räumt die Anklage vollumfänglich ein.“ Das reicht sowohl dem jungen Staatsanwalt wie dem Schöffengericht. Zeugen werden nicht mehr benötigt. Die Frauen auf dem Gerichtsflur reagieren erleichtert. Ihnen ist eine für sie peinliche Befragung erspart geblieben. Die Plädoyers dauern dann auch nur wenige Minuten, kurz darauf fällt das erwartete Urteil. Außer seiner Bewährungsstrafe von zwei Jahren muss der 34-Jährige, schon früher als Exhibitionist aufgefallen, noch 4800 Euro als Geldbuße an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. In Monatsraten von 100 Euro.

    Als Taxifahrer darf er schon länger nicht mehr arbeiten. Nach den Strafanzeigen ist ihm 2012 die Lizenz entzogen worden. Zum Prozessende hat sich der Angeklagte soweit beruhigt, dass die Worte geradezu aus ihm heraussprudeln. „Ich bin ein gläubiger Muslim geworden. Ich habe seit drei Jahren mein Leben geändert.“ Das Gericht scheint es wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen. „Wir wünschen Ihnen alles Gute“, entlässt ihn Richterin Greser.

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