Die Mädchen und Buben beschäftigten sich unter Anleitung von Klassenlehrer Hans-Peter Eckart gruppenweise mit den Vierteln Rechts der Wertach, Drei Auen, Eschenhof und Hettenbach. Die Hälfte von ihnen kommt aus anderen Stadtteilen oder dem Augsburger Umland. Die Berichte zeigten, dass es überall vernachlässigte oder verdreckte Spiel- und Sportplätze gibt. Im Drei-Auen-Viertel fanden sie laut Berichterstatter Fabian Laschyk sogar einen Bolzplatz, auf dem Ballspielen verboten ist. Die Nachbarn haben aber nichts dagegen, wie die Jugendlichen in Erfahrung brachten. In Hettenbach stieß die Gruppe auf ein verfallenes Haus, das "Platz wegnimmt", so Schlemoun Araz.
Schüler wollen mehr Platz für Spiele und
Ein Anliegen war der 9 a der verwachsene Basketballplatz der eigenen Schule. Sie boten an, bei der Herrichtung selbst mitzuhelfen. Konrektor Reiner Wendlinger wies darauf hin, dass die Sanierung sehr teuer käme, weil auch Altlasten im Boden entfernt werden müssten. Im Moment sei dafür kein Geld da, aber "wir sind dran", versprach er.
Die Fragebogenaktion ergab, dass viele Jugendliche in Oberhausen sich einen Skaterplatz wünschen, wie es ihn in Gersthofen oder Königsbrunn gebe. Hoch im Kurs stehen auch weitere Fußball- oder Basketballplätze. Augsburg könne sich einen Platz für Skateboardfans nicht leisten, sagte dazu Projektleiter Werner Mühlen vom Stadtjugendring. Dass die kleinen Nachbarstädte so etwas bieten, führte er auf den "kürzeren Draht zur Verwaltung" zurück. Die Neuntklässlerin Anastasia Brant hatte sogar mit einer jungen Mutter gesprochen, die sich für ihre kleinen Söhne mehr Plätze "zum Austoben" wünschte. Die Schüler entdeckten aber auch Jugendeinrichtungen, die sie bislang nicht kannten.
Insgesamt beurteilten die Schüler Oberhausen relativ positiv. "Es gibt viele Sachen, die man hier machen kann", lobte Jeffy Ounkham aus dem Bärenkeller. Darüber, ob sie auch nach der Schulzeit hier bleiben wollen, gingen die Meinungen allerdings auseinander. Coskun Bür aus Lechhausen will lieber näher an die Augsburger City ziehen. Renas Soran dagegen will später in der Schweiz leben - "wegen den Bergen". Abdo Dönmez denkt ebenfalls daran, aufs Land zu ziehen, wenn er mal Kinder hat, denn die bräuchten Frischluft. Andere Schüler meinten, sie könnten sich vorstellen, in Oberhausen zu bleiben. Der Stadtteil sei nicht "das Getto", als das er verschrien sei.
Nun wollen die Schüler wissen, wie die Ergebnisse ihres Projekts umgesetzt werden. "Wir haben das ja für den ganzen Stadtteil getan", hieß es. Quartiermanager Roland Eichmann versprach, die Kritikpunkte und Anregungen des Projekts "mit Verantwortlichen der Stadt" zu besprechen. Auf jeden Fall wird es in Kürze eine Grillparty für die 18 Schüler geben - die ist fällig, weil sie mehr als 80 Fragebögen eingesammelt haben.