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Schritt für Schritt zum großen Ziel
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Experten äußern, wie das Zukunftsprojekt mit Leben erfüllt wird
Es geht um Zukunftstechnologien, die in Augsburg ihren Ursprung haben. Es geht um Forschung und Entwicklung. Es geht um Tausende Arbeitsplätze, die geschaffen werden sollen. Alle Hoffnungen sind mit einem Wort verbunden: Innovationspark. Der Innovationspark ist ein Areal nahe der Universität, in dem sich in den nächsten Jahren Großes tun soll.
Erste konkrete Schritte sind beschlossen: In diesem Jahr wird mit dem Bau der Forschungseinrichtungen des Fraunhofer-Instituts und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt begonnen. Im nächsten Jahr soll es mit dem Technologiezentrum losgehen, in dem künftig nicht nur heimische Firmen ihre Forschungseinrichtungen ansiedeln sollen. Das Technologiezentrum soll Anstoß geben, damit sich weitere Unternehmen direkt auf dem Innovationspark ansiedeln.
Wenn vom Innovationspark gesprochen wird, spielt die Ressourceneffizienz eine zentrale Rolle. Dahinter steckt die Strategie, nicht nur Ressourcen zu sparen, sondern auch zukunftsfähige, weil sparsame Technologien weiter zu entwickeln. Es sind in erster Linie Kohlefaserverbundkunststoffe, die auch das „schwarze Gold“ genannt werden. Umwelttechnik, Mechatronik und IT sind die anderen Felder im komplexen Bereich Ressourceneffizienz.
Augsburg nimmt sich vor, im Innovationspark das schwarze Gold zu richtig Geld zu machen. Wie dies alles im Zusammenspiel von Forschung, Industrie und Politik geschehen könnte, darum ging es gestern bei einem Experten-Hearing im Augsburger Rathaus. Hochrangige Vertreter von Institutionen, die direkt mit dem Innovationspark zu tun haben, stellten Konzepte vor. Einige wesentliche Punkte.
Zuständigkeiten Projektverantwortlich sind die Stadt Augsburg sowie die beiden Wirtschaftskammern IHK und Handwerkskammer. Sie bilden den Lenkungsausschuss. Die verwaltungsinterne Arbeit übernimmt das Projektteam, das beim OB-Referat angesiedelt ist. Zur Mannschaft gehört unter anderem Wolfgang Färber, der früher für eine Übergangszeit die Messe Augsburg geführt hatte. Ein Kompetenzrat, der mit den anerkannten Unternehmern Prof. Manfred Hirt, Gerhard Wiedemann und Stefan Holzamer besetzt ist, unterstützt das Projektteam. In der Außenvermarktung des Innovationsparks kommt Hirt derzeit eine wichtige Rolle zu. Er führt Gespräche mit interessierten Unternehmen, die sich im Technologiezentrum ansiedeln wollen.
Technologiezentrum Knapp 20 Firmen haben laut Hirt eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach sie Büro- und Laborräume anmieten wollen. Namen werden nicht genannt, da Vertraulichkeit vereinbart wurde. Dass Unternehmen wie SGL Carbon, MT Aerospace, Eurocopter, Premium Aerotec oder manroland zu den Kandidaten zählen, liegt auf der Hand: Sie werben in einer Infobroschüre für den Innovationspark – ihr Firmenprofil passt zum Technologiezentrum.
Firmen „Der Innovationspark bietet die einmalige Chance, Projekte gemeinsam voranzutreiben“, sagt Reinhard Janta, Geschäftsführer der SGL Carbon GmbH und zugleich Vorsitzender der Vereinigung Carbon Composites, die über 100 Mitglieder zählt.
DLR DLR steht für Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Prof. Dr. Heinz Voggenreiter, Leiter des DLR, sieht für den Standort Augsburg ideale Perspektiven. Vierzehn Mitarbeiter des Instituts sind derzeit bereits in einem Technologiepark tätig. Sie werden voraussichtlich Ende 2012 das neue Gebäude beziehen, das im Innovationspark errichtet wird. Im Endstadium werden 40 DLR-Leute tätig sein: „Unser Ziel ist es, das schwarze Gold in Flugzeuge zu bringen.“ Dazu dient die Entwicklung einer Robotikanlage, in der mehrere Roboter zusammenarbeiten, um die Kohlefaserverbundkunststoffstrukturen zusammenzufügen.
Universität Prof. Dr. Alois Loidl, Präsident der Uni Augsburg, verspricht sich nicht nur durch die direkte Nähe zum Innovationspark sehr viel. Es könnte der Einstieg in die achte Fakultät sein, die die Uni anstrebe. Gerade der Bereich Ingenieurwissenschaft werde durch den Innovationspark in idealer Weise abgedeckt. Das Zusammenspiel zwischen Innovationspark und Universität ist zudem direkt gegeben: Die Institutsleiter von Fraunhofer und DLR sollen als Professoren an der Uni lehren. Loidl sieht zudem die Möglichkeit, dass die Universität im Jahr 2012 möglicherweise selbst ein neues Ingenieurgebäude errichtet.
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