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Augsburg: Pro Deutschland-Kundgebung: Provozierend und voller Hass

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Pro Deutschland-Kundgebung: Provozierend und voller Hass

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    Gesichter, die Bände sprechen: Demonstranten gegen Pro Deutschland.
    Gesichter, die Bände sprechen: Demonstranten gegen Pro Deutschland. Foto: plr

    Sie kamen zu sechst und standen etwa 300 Gegendemonstranten gegenüber: Die als rechtsextrem eingestufte Bürgergruppierung Pro Deutschland nutzte am Samstag die Nähe zweier Moscheen im Fuchswinkel im Domviertel und an der Pilgerhausstraße (Jakobervorstadt) für ihre Kundgebungen. Beide Viertel waren durch die Polizei zeitweise großräumig abgesperrt. Anwohner mussten sich ausweisen, um zu ihren Wohnungen zu gelangen.

    Trotz Lautsprecheranlage hatte es der Bundesgeschäftsführer von Pro Deutschland, Lars Seidensticker, schwer, sich gegen die Trommeln, Tröten, Pfeifkonzerte und Sprechchöre der Gegendemonstranten zu behaupten.

    Es gab zwei Festnahmen der Polizei von Demonstranten aus dem linken Spektrum. Ein Teilnehmer hatte die Polizei beleidigt, der andere einen Farbbeutel geworfen. Beide wurden kurze Zeit später auf freien Fuß gesetzt.

    Pro Deutschland-Vertreter beschimpft Gegendemonstranten

    Bevor der Bus von Pro Deutschland mit einer Stunde Verspätung am Stephansplatz ankam, war zunächst unklar, wie viele Rechtsextremisten kommen würden. Sieben, hieß es vonseiten der Polizei. „Es sind sechs Personen und ein Hund“, korrigierte Polizeisprecher Siegfried Hartmann später. Während zwei von ihnen eine Lautsprecheranlage aufbauten, schwenkte eine in eine Burka gekleidete Frau eine Deutschlandfahne. Dann griff Seidensticker zum Mikrofon: Als „Bodensatz der Gesellschaft“ und „Mob von Augsburg“ beschimpfte der Mann von Pro Deutschland die Teilnehmer der Gegendemo, deren Gesichter Fassungslosigkeit zeigten – unter ihnen Bürger aus allen Schichten der Gesellschaft.

    Ebenfalls dabei waren Oberbürgermeister Kurt Gribl, Landtagsabgeordneter Bernd Kränzle (beide CSU), Bundestagsabgeordneter Heinz Paula und die Landtagsabgeordneten Harald Güller und Linus Förster (SPD), Landtagsabgeordnete Christine Kamm und Landtagskandidat Cemal Bozoglu (Grüne) sowie Vertreter von CSM, Freien Wählern, Linken und Piraten. Von Nazis-raus-Sprechchören und Haut-ab-Rufen immer wieder unterbrochen, beschwerte sich Seidensticker über den ablehnenden Empfang, den ihm Augsburg bereite. „Wo gibt’s denn so was?“, fragte er hilflos.

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