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Augsburg: Mängel beim Brandschutz: Theater muss Mitte Juni schließen

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Mängel beim Brandschutz: Theater muss Mitte Juni schließen

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    Bei Aufführungen steht derzeit jetzt immer ein Feuerwehrwagen vor dem Theater bereit.
    Bei Aufführungen steht derzeit jetzt immer ein Feuerwehrwagen vor dem Theater bereit. Foto: Silvio Wyszengrad

    Das Augsburger Theater muss Mitte Juni schließen. Das verkündete Oberbürgermeister Kurt Gribl am Freitagvormittag auf einer Pressekonferenz. Grund für die Schließung: Neue Untersuchungen haben nach Angaben der Stadt ergeben, dass die Gefahren im Fall eines Feuers im Großen Haus so groß wären, dass ein längerer Betrieb nicht mehr zu verantworten wäre. Damit ist in dem Theaterbau im Kennedyplatz deutlich früher Schluss als geplant. Eigentlich sollte der Betrieb noch bis im Sommer 2017 weitergehen. Der Brandschutz ist eines der Hauptargumente der Stadt für eine Sanierung des Theaters. 189 Millionen Euro soll es nach derzeitigem Stand kosten. 109 Millionen will der Freistaat übernehmen. Kritiker der Sanierung hatten bisher bezweifelt, dass die Brandschutzprobleme so groß sind, dass eine schnelle Schließung des Gebäudes nötig ist. Eine Initiative sammelt derzeit Unterschriften für ein Bürgerbegehren, wonach für die Sanierung keine Schulden gemacht werden sollen.

    Die laufende Spielzeit im Großen Haus des Theaters geht mit einer letzten Aufführung am 19. Juni zu Ende. So lange bleibt das Haus noch geöffnet. Feuerwehrleute sind bis dahin bei den Vorstellungen ständig mit einem Löschfahrzeug anwesend. Außerdem wurden zusätzliche Rauchmelder installiert. Das Problem aus Sicht der Feuerwehr sind Kabelkanäle über die Brandrauch aus der Besuchergarderobe in den Zuschauerraum gelangen kann.

    Intendantin Juliane Votteler sagte, es gebe noch keine konkreten Pläne, wie der Spielbetrieb in der nächsten Saison ablaufen soll. Sie kündigte aber an, man wolle vom geplanten Programm so viel wie möglich umsetzen. Abstriche werde es geben. Votteler baut aber darauf, dass die Abonnenten "uns treu bleiben, wohin wir auch gehen".

    Auch freie Kapazitäten in der Kongresshalle sollen genutzt werden. Sie ist ab Sommer 2017 ohnehin als eine Ersatzspielstätte vorgesehen gewesen. Einen Opernball werde es so wie bisher vorerst nicht mehr geben, so Votteler. Der Ball habe auch von der besonderen Atmosphäre des Großen Hauses gelebt. Wenn, dann könne es vielleicht eine "andere Veranstaltung" geben, sagt die Intendantin.

    Keine Auswirkungen haben die jüngsten Entscheidungen der Stadtspitze auf den Betrieb der Brechtbühne neben dem Großen Haus. Die erst vor wenigen Jahren errichtete Schauspielbühne sei beim Brandschutz auf dem aktuellen Stand, heißt es. Auch der Hoffmannkeller könne vorerst weiter genutzt werden. Auch die Aufführung des Musicals "Cabaret" auf der Freilichtbühne am Roten Tor findet wie geplant statt.

    Oberbürgermeister Kurt Gribl spricht von einer "gewaltigen Zäsur" für das städtische Theater. Er verspricht, man könne das Haus wieder "in Ordnung" bekommen und fügt in Richtung der Sanierungskritiker hinzu: "Wenn man uns denn lässt".

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