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Filmpremiere: Mädchen allein zu Haus

Filmpremiere

Mädchen allein zu Haus

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    Regisseur Norbert Lechner, zu Hause in Augsburg, freut sich auf die exklusive Premiere seines neuen Kinderfilms „Ente gut!“ im Thalia Kino.
    Regisseur Norbert Lechner, zu Hause in Augsburg, freut sich auf die exklusive Premiere seines neuen Kinderfilms „Ente gut!“ im Thalia Kino. Foto: Ulrich Wagner

    Das kann schon passieren, wenn die Oma auf der anderen Seite des Erdballs wohnt: Die Schwestern Linh, 11, und Tien, 9, müssen plötzlich allein zurechtkommen, als ihre Mutter nach Vietnam reist, um sich um die kranke Oma zu kümmern. Doch das darf niemand erfahren, vor allem nicht das Jugendamt. Beinahe verpetzt die neugierige Pauline vom Nachbarblock alles, aber dann wird sie Linh und Tien zur Freundin und gemeinsam bestehen sie die Gefahr.

    „Ente gut! Mädchen allein zu Haus“ nannte der Augsburger Regisseur Norbert Lechner seinen neuen Kinderfilm, der am morgigen Freitag, 13. Mai, um 19 Uhr im Thalia Kino exklusive Premiere mit dem Filmteam feiert. Die Hauptdarstellerin Linh Dortschack wird dabei sein. Nur das Publikum der 66. Berliner Filmfestspiele hat den Streifen bisher gesehen. „Es war ein riesen Erfolg. Es gab Zwischenapplaus und beim Song haben alle mitgesungen. So eine Stimmung habe ich im Kinosaal noch nie erlebt“, erzählt Lechner von der Berlinale.

    Die Einladung zum Festival hatte ihn kalt erwischt. „Wir mussten richtig Gas geben, damit der Film im Januar vorzeigbar war.“ Er hätte sonst der Fertigstellung noch einen Monat länger gegönnt. Immerhin wusste er von einer Testaufführung vor Schülerinnen in Augsburg, wo es in der Schnittfassung noch hakte. „Ein paar Stellen wurden korrigiert, weil die Filmerzählung nicht ganz klar war“, verrät der Regisseur. Die Story selbst kam schon beim jungen Testpublikum bestens an.

    Norbert Lechner hatte mit dem Drehbuch unter 100 Bewerbungen bei einer ARD-Ausschreibung sofort den Zuschlag bekommen. An Bord waren der Bayerische und der Mitteldeutsche Rundfunk sowie der Kinderkanal. „Es war eine riesige Chance: Mit einem Schlag war das Projekt komplett finanziert“, erzählt er stolz. In der Vergangenheit hatte Lechner meist bittere Erfahrungen gemacht, wenn er mit einem neuen Originalstoff angeklopft hatte. Die Sender trauten sich nur an bekannte Kinderbücher. In Antonia Rothe-Liermann, die er seit Jahren kennt, fand Lechner eine ideale Autorin. Ihre Großmutter gibt Generationen von Migrantenkindern Deutsch-Nachhilfe und weiß, was in den Familien so alles vorkommt.

    Gedreht wurde „Ente gut!“ in Sachsen-Anhalt zwischen den tristen Wohnblocks von Halle-Neustadt („woher auch Antonia kam“); hier wohnen auch die ehemaligen Gastarbeiter der DDR aus Vietnam. Die beiden vietnamesischen Mädchen fand die Filmcrew in Berlin, sie durften unter ihren echten Namen spielen. Ihre Filmmutter Chieu Xuan Nguyen Thi ist in Vietnam eine sehr bekannte Schauspielerin – „sie wurde auch hier von den Vietnamesen sofort erkannt“, erinnert sich Lechner an die Dreharbeiten.

    Auch zwei etablierte deutsche Schauspieler waren dabei: Lena Stolze („Die weiße Rose“) spielt die resolute Dame vom Jugendamt, Andreas Schmidt („Sommer vorm Balkon“, „Die Fälscher“) ist Frank, der abgetauchte Vater von Linh und Tien, der erst mal überfordert ist, als die Mädchen bei ihm aufkreuzen. Am Ende zeigt sich aber, dass er das Herz auf dem rechten Fleck hat.

    Norbert Lechner hat bereits mit „Toni Goldwascher“ (2007) und „Tom und Hacke“ (2012) bewiesen, dass er auch allein erfolgreiche Kinderfilme produzieren kann. „Ente gut! Mädchen allein zu Haus“ ist sein vierter Kinderfilm – und der erste mit Bundesstart in den Kinos. Am 26. Mai läuft er in Deutschland.

    unter Tel. 0821/153078 oder unter www.lechflimmern.de.

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