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Augsburg: Kripo ermittelt nach Einsturz von Ackermann-Brücke

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Kripo ermittelt nach Einsturz von Ackermann-Brücke

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    Ein Bild von der Unglücksstelle: In Augsburg ist ein Teil der alten Ackermann-Brücke eingestürzt. Drei Menschen wurden verletzt.
    Ein Bild von der Unglücksstelle: In Augsburg ist ein Teil der alten Ackermann-Brücke eingestürzt. Drei Menschen wurden verletzt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die alte Ackermann-Brücke über die Wertach ist am Dienstagmittag im Zuge der Abbrucharbeiten mitsamt zwei Arbeitern und einem Bagger unkontrolliert eingestürzt. Die beiden Arbeiter, 46 und 53, befanden sich auf dem die

    Unklar ist noch, wie es zu dem Unglück kam. Die Abbrucharbeiten laufen seit einer guten Woche, der Verkehr wird über eine Behelfsbrücke, die vom Unglück nicht betroffen ist, geleitet. Der alte Übergang bestand genau genommen aus zwei Brücken, die baulich nicht miteinander verbunden waren – für jede Verkehrsrichtung gab es eine Brücke.

    Am Dienstag kurz vor 12 Uhr bearbeitete der Baggerführer einer Baufirma mit dem am Schwenkarm befestigten Meißel eine Gehweg-Betonplatte auf der nördlichen der beiden Brücken. Der Bagger stand auf der südlichen Brücke, die mit einem Mal zusammensackte.

    Die Rettungskräfte mussten ins Flussbett klettern, um zu den Verunglückten zu kommen. Mit der Drehleiter hob die Feuerwehr die Verletzten nach oben. Weil die Lage zunächst unklar war, rückte der Rettungsdienst mit knapp 20 Helfern an. Die Bgm.-Ackermann-Straße war kurzzeitig voll gesperrt.

    Kripo sucht nach Ursache für Einsturz der Ackermann-Brücke

    Die Kripo hat routinemäßig Ermittlungen aufgenommen. „Ein Sachverständiger wird beauftragt, um die Ursache herauszufinden“, so Polizeisprecher Manfred Gottschalk. Ein Polizeihubschrauber kreiste über der Unglücksstelle, um Luftbilder zu machen.

    Bei der Stadt ist man ratlos, wie es zu dem Unglück kommen konnte. „Man wird das im Detail untersuchen müssen“, so Baureferent Gerd Merkle (CSU). Der Übergang sollte nach 50 Jahren abgebrochen werden, weil er durch den zunehmenden Verkehr verformt war. Die Brücke senkte sich. Ohne Neubau hätte eine Teilsperrung gedroht. War die Brücke womöglich maroder als gedacht? Noch vor einer Woche fuhren täglich tausende Fahrzeuge über die Brücke.

    Die Stadt verweist darauf, die Brücke stets kontrolliert zu haben. Bei ihrem Bau vor 50 Jahren lag sie in der höchsten Brückenklasse, die 90 Tonnen vertragen muss. Gepackt hat sie mehr. Bis vor vier Jahren fuhren 400-Tonnen-Schwertransporter mit Schiffsdieseln ohne Probleme über die Brücke, so die Stadt.

    Brückenteil hätte Hochwasser auslösen können

    Möglicherweise änderte sich die Statik der eingestürzten Brücke im Zuge des Abbruchs. Einige Betonplatten zwischen den Stahlträgern waren auch aus diesem Brückenteil schon entfernt worden. Tiefbauamtsleiter Josef Weber sagt aber, dass im Vorfeld eine Abbruchstatik erstellt wurde. Dabei wird berechnet, wie ein Bauwerk abgerissen werden muss, damit es nicht unkontrolliert zusammenbricht.

    Sobald der Gutachter die Unglücksstelle freigegeben hat, werden die Brückentrümmer geborgen. Glücklicherweise herrscht Niedrigwasser in der Wertach. „Bei höherem Wasserstand hätte die Brücke wie ein Stauwehr gewirkt“, so Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) im Hinblick auf die Hochwassergefahr. „Für die nächsten 72 Stunden sind keine Niederschläge vorhergesagt. Dann sollte das Flussbett wieder frei sein“, so Steve Gallasch vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth.

    Welche Verzögerungen der Einsturz auf den Bauzeitplan haben wird, ist noch unklar. Die alten Brücken sollten laut alter Planung bis August verschwunden sein, der Neubau bis 2018 stehen.

    Vor drei Wochen war bei Werneck (Kreis Schweinfurt) ein 40-Meter-Stück einer neuen Brücke für die A 7 abgestürzt. Ein Bauarbeiter starb, mehrere wurden schwer verletzt.

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