Die Zeilen klingen auch noch bald 2000 Jahren berührend. Burius, der Vater, beklagt den Tod zweier Kinder. Er ließ einen Grabstein errichten „für die Buritta, die allerliebste Tochter, die acht Jahre, vier Monate und 28 Tage lebte“. Darunter ließ er den Namen seine Toten Sohnes Barinianus einmeißeln; er lebte nur ein Jahr, sechs Monate und 21 Tage. Ein Teil ihres Grabmals liegt in der Baugrube beim Vincentinum, ein zweiter liegt schon oben am Rand; er wird gekrönt von einer Zirbelnuss. „Es ist rührend zu sehen, dass der Vater so eine enge Bindung zu seinen Kindern hatte“, sagt der stellvertretende Leiter der Stadtarchäologie, Sebastian Gairhos. Zu Römerzeiten starben noch viele Kinder früh.
Augsburg