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Augsburg: Junge Flüchtlinge legen sich mit der Polizei an

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Junge Flüchtlinge legen sich mit der Polizei an

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    Einsatz am Königsplatz: Die Polizei hat am Donnerstag am Kö in Augsburg junge Flüchtlinge kontrolliert.
    Einsatz am Königsplatz: Die Polizei hat am Donnerstag am Kö in Augsburg junge Flüchtlinge kontrolliert. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivfoto)

    Bei der Augsburger Polizei beobachtet man den Trend schon seit einigen Wochen mit Sorgen. Beamte der Innenstadt-Inspektion stellen immer wieder fest, dass sich junge Flüchtlinge an verschiedenen Plätzen in der Stadt sammeln und dort auch für Ärger sorgen. Oft gehe es um Streitigkeiten untereinander, ist aus Polizeikreisen zu hören. Was die Polizei aber auch beobachtet: Der Respekt gegenüber den Beamten lasse bei diesen Gruppen zunehmend nach. Eine Kontrollaktion am Donnerstag am Kö, bei der sich mehrere jugendliche Asylbewerber mit der Polizei anlegten, habe diesen Eindruck bestätigt, heißt es bei der Polizei.

    Die Beamten wurden gegen 16 Uhr am Königsplatz von Passanten angesprochen. Sie teilten mit, dass Jugendliche in rücksichtsloser Weise Fußball spielen und dabei auch immer wieder Fußgänger anschießen würden. Ein 18-jähriger ballspielender Syrer wurde von den Beamten angesprochen. Sie untersagten ihm das Weiterspielen. Als er nach kurzer Zeit wieder damit anfing, wurde ihm der Ball abgenommen, meldet die Polizei.

    25-Jähriger weigert sich, Musik leiser zu stellen

    Gegen 19.45 Uhr kontrollierten Zivilbeamte im Bereich vor der McDonalds-Filiale noch eine größere Gruppe von jungen Asylbewerbern im Alter zwischen sieben und um die 20 Jahre. Das sei auch vor dem Hintergrund einer Schlägerei am Montag am Rathausplatz und einer vereitelten Massenschlägerei am Dienstag in Kriegshaber geschehen, so ein Polizeisprecher. Die Jugendlichen hatten sich wohl zum Spaß geschubst und auf dem Boden geworfen. Ein 25-jähriger Syrer hatte eine Musikbox dabei, mittels dieser der „gesamte Königsplatz“ beschallt wurde, heißt es im Polizeibericht. Weil er sich weigerte, die Musik leiser zu stellen, nahmen die Beamten ihm den Lautsprecher ab.

    Die Polizisten erteilten dem 25-Jährigen und einem 18-Jährigen Syrer, der während der Kontrolle dauernd provoziert haben soll, einen Platzverweis. Der 18-Jährige ging aber nicht weg. Polizeisprecher Siegfried Hartmann teilt mit: „Der 18-Jährige baute sich stattdessen bedrohlich vor den Beamten auf und rief für alle Umstehenden laut und deutlich hörbar, warum er von der Polizei geschlagen werde, die Polizei dürfe ihn nicht schlagen – obwohl er bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch nicht berührt worden war.“ Weil er ankündigte, dass er nicht gehen werde, wurde er von den Beamten in den Polizeiarrest gebracht.

    Mutter holt ihre Tochter erst nach TV-Film ab

    Das Vorgehen der Polizei sorgte für Aufregung am Kö. Es seien weitere Personen hinzu gekommen, die mit dem 18-Jährigen sympathisierten, so die Polizei. In einiger Entfernung wurden Böller gezündet, die in Richtung der Beamten flogen, aber keinen Schaden anrichteten. Außerdem mischte sich auch eine 14-jährige Augsburgerin ein. Sie kam einem Platzverweis nicht nach, wollte zunächst nicht ihre Personalien nennen und begann, um sich zu schlagen. Eine Kuriosität am Rande: Als die Beamten die Mutter der Frau anriefen und sie aufforderten, die Tochter auf der Wache abzuholen, kam die Frau dem nicht sofort nach. Sie wollte zuerst noch einen Fernsehfilm zu Ende schauen.

    Insgesamt wurden am Nachmittag bis zum Abend rund um den Königsplatz die Personalien von über 60 Personen – überwiegend von jugendlichen Asylbewerbern – festgestellt. Dabei wurden laut Polizei auch zwei kleinere Drogendelikte registriert. Bei der Polizei heißt es, man wolle die Entwicklung genau im Auge behalten. „Einige junge Flüchtlinge sind jetzt schon länger hier und haben bemerkt, dass die Polizei anders vorgeht als in ihrer Heimat“, sagt ein Beamter gegenüber unserer Redaktion. Offenbar sammelten sich viele der Jugendlichen vor allem aus Langeweile in der Stadt und kämen dabei auf „dumme Gedanken“. Ihnen müsse klar gemacht werden, dass es Regeln gebe, an sie sich zu halten hätten.

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