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Gelungener Neustart

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Gelungener Neustart

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    Wenn auch sperriger als zuvor, funktionierte die Wiedergeburt des einstigen Anajo-Sängers Oliver Gottwald auf der Bühne der Kantine vorzüglich. Sein „buntes Potpourri aus neuen und alten Stücken“, wie Gottwald es selber bezeichnete, brachte einen gereiften Musiker zum Vorschein, der sich unüberhörbar der Tradition der späten Beatles verpflichtet fühlt. Zunächst aber erklangen finnische Töne: Valo nennt sich das junge Trio um die Sängerin Häly Heinecker, das mit einer Mischung aus finnischen und deutschen Texten und spärlicher Besetzung (Keyboard, Drums) in die kalte Welt Skandinaviens entführte.

    Oliver Gottwald hingegen ist ein alter Hase. Schließlich hatte er 15 Jahre lang mit der Augsburger Chartbreaker Indie Pop Band Anajo an einem unverkennbaren Sound geschraubt, der zu vier Alben und mehreren Auszeichnungen geführt hatte. Nach der 2014 ausgerufenen Pause hatte Gottwald sogleich an eigenen Stücken gefeilt, die im Februar 2015 unter dem Titel „Zurück als Tourist“ veröffentlicht worden waren. In der Kantine überzeugte er mit einem stimmigen Konzept. Das einzige, was noch an Anajo erinnerte, war die Stimme. Selbst die Anajo-Stücke von damals klingen bei Gottwald mittlerweile anders.

    Interessant waren die Arrangements, die sich in den Strophen so manche Komplexität leisteten, mit eingängigen Refrains konterten und so doch immer wieder die Kurve zur Kurzweile kriegten. Das war nicht wirklich innovativ, eher Nostalgie in neuem Gewand und doch ganz eigen gerade durch die prägende Stimme Gottwalds, die ein wenig an Rio Reiser erinnerte. Der neue Oliver Gottwald überzeugt in seiner Schnörkellosigkeit, nur: Etwas länger hätte das Konzert schon sein dürfen. (eric)

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