Es ist die Zeit, bevor im Augsburger Luxusbordell Colosseum das Geschäft mit der käuflichen Liebe beginnt. Noch sind die Frauen ungeschminkt, tragen bequeme Jogginganzüge und rauchen in der Kaffeeküche. Es ist ein Märztag im vorigen Jahr, früher Nachmittag. Olaf R., 42, sitzt entspannt in der großen Halle des Bordells. Er ist nicht der Geschäftsführer, seine Rolle bleibt unklar. Doch man spürt, dass er hier etwas zu sagen hat. R. sagt, dass es ihm in Augsburg gefällt. Die Rotlichtszene sei übersichtlich, es gebe keine Revierkämpfe.
Rotlichtmilieu