Peggy Ulrich war zufrieden, denn sie hat bekommen, was sie wollte. An einem Stand auf dem Oberhauser Marktsonntag deckte sich die Touristin mit Pfeffer und anderen Gewürzen ein. „Hier macht das Einkaufen einfach mehr Spaß als im Supermarkt. Deswegen gehe ich gern auf Märkte, auch daheim in Zürich“, sagte sie. Ein Bekannter hat sie in die Ulmer Straße mitgenommen, wo nicht nur Stände stehen, sondern auch die Einzelhändler ihre Geschäfte öffneten.
Auch der Plärrer ist ein Anziehungspunkt
„Der Marktsonntag ist einer der wichtigen Tage für uns. Wir sind richtig zufrieden“, freute sich der Geschäftsführer des Modehauses Jung, Roland Aberle, am Sonntagabend. Die Kunden hätten sich vor allem für die neue Herbst-Winterkollektion interessiert. Neben Kunden aus Augsburg seien auch viele aus dem Umland gekommen. Dort habe sich der Termin offenbar herumgesprochen, denn neben den offenen Geschäften ziehe auch der nahe liegende Plärrer die Leute an.
Auch für Trachten Huber war der Marktsonntag ein voller Erfolg. „Der Tag ist ideal, weil sich viele Kunden für den Plärrer oder das Oktoberfest mit Dirndln und Lederhosen eindecken“, berichtete Inhaber Hermann Huber.
Einen ganz anderen Grund beim Marktsonntag dabei zu sein, hatte Tobias Förg. Der 23-Jährige ist beim Technischen Hilfswerk (THW) aktiv. Um auf den Infostand der Hilfsorganisation aufmerksam zu machen, hängte er sich ein schweres Atemschutzgerät um und lief mit der Maske durch die Festzone. „Unsere Infoarbeit bringt was. Wir können hier besonders Kinder und Jugendliche für unsere Arbeit interessieren. Deswegen bin ich gern dabei und habe mir eigens freigenommen“, sagte Förg.
Autos bis aus Dänemark geholt
Bewundernde Blicke der Autofans genoss Michael März. Genauer gesagt, seine drei Oldtimer, die er beim Marktsonntag ausstellte. Zwei Chevrolet Corvette, Baujahre 1987 und 1972, sowie einen 500 PS starken Buick aus dem Jahr 1957 präsentierte er bei der Schau der „American Car Friends Augsburg“. Der gelernte Schlosser hat die Autos bis aus Dänemark geholt und in zahllosen Stunden selber restauriert.
Über mangelndes Interesse konnte sich auch Andreas Luthe nicht beklagen. Beim neuen Torwart des FCA waren beim Marktsonntag ganz andere Qualitäten gefragt als auf dem Fußballplatz. Vor seinem Tisch bildeten sich Schlangen von Fans, die ein Autogramm haben oder ein Schwätzle halten wollten. Nachdem der Keeper über eine Stunde lang Autogrammkarten im Akkord unterschrieben hatte, erwies er Augsburgs Fußballidol seine Reverenz und besuchte den Helmut-Haller-Platz. Von dort war kurz zuvor der Festzug zum Auftakt des Marktsonntags gestartet. Fünf Stunden später zeigte sich die Arge-Vorsitzende Hannelore Köppl mit dem Verlauf des 26. Oberhauser Marktsonntags zufrieden: „Leider haben einige Händler kurzfristig abgesagt. Aber es sind ungefähr 6000 Besucher gekommen.“