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Theater Augsburg: Staatstheater für Augsburg scheitert (vorerst) an CSU

Theater Augsburg

Staatstheater für Augsburg scheitert (vorerst) an CSU

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    Soll das Theater ein Staatstheater werden. Die CSU sagte nein zu dem Vorschlag, der die Stadt entlasten hätte können. Ganz erledigt ist das Thema nicht.
    Soll das Theater ein Staatstheater werden. Die CSU sagte nein zu dem Vorschlag, der die Stadt entlasten hätte können. Ganz erledigt ist das Thema nicht. Foto: Ulrich Wagner

    Der Antrag der Freie-Wähler-Landtagsfraktion ans Kunstministerium, zu prüfen, ob für Augsburg ein staatliches Theater in Frage kommen könnte, ist im Landtagsausschuss trotz Unterstützung durch SPD und Grüne durchgefallen. Die CSU stimmte erwartungsgemäß gegen den Antrag. So ein Thema müsse auch im Zusammenhang mit den anderen Theatern in Bayern besprochen werden, so die Argumentation. Als Augsburger Abgeordneter enthielt sich Bernd Kränzle (CSU) der Stimme.

    Die Freien Wähler hatten den Antrag gestellt, dass die Staatsregierung eine Übernahme des kommunalen Theaters prüft. „Augsburg hat sich in den vergangenen Jahren entwickelt“, so Prof. Peter Bauer von den Freien Wählern. Angesichts des Aufstiegs Augsburgs zur Metropole sei ein Staatstheater naheliegend. Ob dies wie in Nürnberg als Stiftung zwischen Stadt und Freistaat oder wie bei den Münchner Staatstheatern komplett unter der Regie des Landes laufen müsse, hätte die Prüfung ergeben sollen. „Aber soweit kam es nicht, dabei lebt Politik doch davon, dass man Vorschläge macht und sie überdenkt“, so Bauer.

    "Sanierungszuschuss des Freistaats entwickelt sich zu Mogelpackung"

    Auch der frühere Kulturreferent und Stadtrat Peter Grab (WSA) ist ein vehementer Befürworter einer Übernahme des Theaters durch den Freistaat. „Der Sanierungszuschuss des Freistaats entwickelt sich immer mehr zu einer Mogelpackung, denn während die meisten Augsburger über diesen Zuschuss frohlocken, sinkt seit 2013 der Pro-Kopf-Zuschuss für das Augsburger Theater“, so Grab. Nach seiner Rechnung fällt der Zuschuss des Freistaats mit etwa 28 Euro pro Einwohner und Jahr in Augsburg niedriger aus als in anderen bayerischen Städten mit kommunalen Theatern, etwa Hof, Würzburg oder Regensburg.

    Ein Einstieg des Freistaats als Betreiber des Theaters hätte für die Stadt womöglich eine namhafte finanzielle Entlastung bedeutet. Aktuell bezuschusst der Freistaat die Sanierung des Theaters mit 105 Millionen (Baukosten liegen bei 184 Millionen Euro). Von den 29 Millionen Euro, die das Theater jährlich für den laufenden Betrieb ausgibt, werden knapp 23,5 Millionen über Zuschüsse finanziert. Knapp acht Millionen Euro davon zahlt der Freistaat, der Rest kommt von Stadt. Weil kommendes Jahr eine Tariferhöhung beim Personal ansteht, sollen sich städtischer Anteil und Zuschuss des Freistaats laut Wirtschaftsplan des Theaters erhöhen.

    Thema Staatstheater noch nicht erledigt

    Aus Sicht von CSU-Mann Kränzle ist das Thema Staatstheater aber nicht dauerhaft erledigt. „Die Frage wird wiederkommen“, ist er überzeugt. Allerdings müsse man auch sehen, dass der Freistatt mit Theatersanierungs-Zuschuss und Uni-Klinik Augsburg gerade gut berücksichtige. Wenn die Sanierung sich dem Ende zuneige, so Kränzle, sei möglicherweise ein günstigerer Zeitpunkt, das Thema erneut zu platzieren.

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