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Bundeswehr: Die Tornados verlassen das Lechfeld, Premium Aerotec bleibt

Bundeswehr

Die Tornados verlassen das Lechfeld, Premium Aerotec bleibt

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    Die Tornados verlassen das Lechfeld, Premium Aerotec bleibt
    Die Tornados verlassen das Lechfeld, Premium Aerotec bleibt

    Seit dieser Woche steht der Zeitplan fest: Spätestens am 31. März 2013 wird der letzte Tornado vom Lechfeld abheben. Das hat das Bundesverteidigungsministerium erklärt. Auch im Wirtschaftsraum Augsburg dürfte man diese Nachricht mit Interesse verfolgt haben. Denn der Flugplatz hat nicht nur für das Militär Bedeutung.

    Der Flugzeugbauer Premium Aerotec transportiert seine großvolumigen Bauteile, die in Augsburg hergestellt werden, mithilfe von Transportflugzeugen vom Lechfeld aus zur Endmontage an andere Standorte. Mehrmals pro Monat landet dazu eine Beluga auf dem Lechfeld. Und das soll trotz der Auflösung des Geschwaders auch weiterhin so bleiben, erklärte Unternehmenssprecher Edmund Reitter auf Nachfrage.

    Denn der Abzug der Tornados bedeutet nicht die Stilllegung des Flugplatzes. Die Bundeswehr will ihn als Ausweichlandeplatz in Betrieb halten. Und damit könnte auch Premium Aerotec die vorhandenen Strukturen weiter nutzen. Der Unternehmenssprecher bestätigte die Fortführung der Kooperation. „Das ist für uns von großer Bedeutung“, sagte er. Die Unternehmensspitze hatte immer wieder betont, dass es ohne Flugplatz Probleme bei der Auftragsakquise geben könnte. Auch einen Stellenabbau hatte man im Falle einer Schließung des Platzes nicht ausgeschlossen.

    Reitter wollte allerdings erneut keine Auskunft geben, inwiefern es eine vertragliche Vereinbarung mit der Bundeswehr über eine langfristige Fortführung des Flugbetriebs gibt. Bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) ist man zuversichtlich: „Wir gehen davon aus, dass diese Entscheidung von Dauer ist, denn die heimische Wirtschaft kann in absehbarer Zeit nicht auf die Möglichkeit des privaten Gütertransports via Lechfeld verzichten“, so Vizepräsident Ulrich Humbaur. Man fordere dazu aber ein „Signal aus dem Bundesverteidigungsministerium“. Bürgermeister der Lechfeld-Gemeinden dagegen sähen es gerne, wenn sie nach dem Abzug des Geschwaders ihre Bauflächen ausweiten könnten. Dazu müssten die Lärmschutzzonen verschwinden, was im Falle eines Weiterbetriebs nur schwer möglich wäre. Wie berichtet, werden durch die Auflösung des Geschwaders im Zuge der Bundeswehrreform rund 1000 Dienststellen wegfallen. Das bedeute für die Region einen Kaufkraftverlust, warnt die IHK. (monik)

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