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Augsburg: Die Neu-Augsburger: Unter 40, ledig und auf Wohnungssuche

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Die Neu-Augsburger: Unter 40, ledig und auf Wohnungssuche

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    Wo wohnen die Neu-Augsburger? Einige haben sicherlich in den Neubauten auf dem ehemaligen Hasenbräu-Areal eine Wohnung gefunden. Die Innenstadt gehört zu den Gebieten, die zuletzt an Einwohnern zugelegt hat.
    Wo wohnen die Neu-Augsburger? Einige haben sicherlich in den Neubauten auf dem ehemaligen Hasenbräu-Areal eine Wohnung gefunden. Die Innenstadt gehört zu den Gebieten, die zuletzt an Einwohnern zugelegt hat. Foto: Silvio Wyszengrad

    Im ersten Moment sind es nur Zahlen: Jahr für Jahr legt Augsburg um ein paar tausend Einwohner zu. bald werden es 300.000 Menschen sein. Doch kann man den rund 5000 Neubürgern pro Jahr ein Gesicht geben? Das Statistikamt der Stadt hat es versucht, Das Ergebnis: Der „typische“ Neubürger ist unter 40 Jahre alt, ledig und ohne Kinder. Zudem sind die Neubürger überdurchschnittlich gut gebildet: 24 Prozent haben Abitur, weitere 46 Prozent einen Hochschulabschluss.

    Für die Stadt ist es wichtig zu wissen, wer neu nach Augsburg kommt. Sie muss wissen, auf was sie sich einstellen und muss, und möchte wissen, ob und wie die Stadt von den Zuzüglern profitieren kann. Die Statistiker haben für ihre Untersuchung Neubürgern – seit höchstens fünf Jahren in der Stadt – einen Fragebogen geschickt. Was Alter, Familienstand und Kinderzahl betrifft, ist die Stichprobe derer, die geantwortet haben, repräsentativ. Allerdings sind Augsburger mit Migrationshintergrund beim Rücklauf der Befragung mit 18,5 Prozent deutlich unterrepräsentiert – in der Bevölkerung beträgt ihr Anteil 45 Prozent. Das könnte mit Sprachbarrieren zu tun haben, aber auch damit, dass etwa rumänische Wanderarbeiter wenig Interesse haben, sich mit einer Stadt, in der sie ohnehin nur ein halbes Jahr lang leben werden, eingehender zu befassen.

    Beruf Weniger als ein Viertel der befragten Neubürger sind Studenten. Etwas mehr als die Hälfte geben an, in Vollzeit zu arbeiten. Dieser Wert entspricht in etwa auch dem Schnitt der Augsburger, die zwischen sechs und 25 Jahren in Augsburg leben. Bei den alteingesessenen Augsburger ist der Wert niedriger, vermutlich weil der Rentneranteil in dieser Gruppe deutlich größer ist.

    Probleme Natürlich befasst man sich als Zugezogener auch mit den Rahmenbedingungen seiner neuen Heimat. Das Statistikamt hat auch diese Themen abgefragt. Ergebnis: Als größtes Problem sehen speziell die Neubürger den Immobilienmarkt und die Mietkosten an. Rund 60 Prozent halten diese Themen für schwierig in Augsburg. Bei den alteingesessenen Augsburgern sind diese Themen weniger im Focus, was wohl daran liegt, dass diese deutlich häufiger im Eigenheim leben und somit nicht auf Wohnungssuche sind.

    Die meisten Neu-Augsburger wollen längerfristig bleiben

    Interessant: Bei einer Bürgerbefragung im Jahr 2013 rangierte das Thema Immobilien und Mieten bei den Neubürgern noch weiter hinten auf der Problemliste. Etwa 40 Prozent der Neubürger sahen in diesen Bereichen Schwierigkeiten. Allerdings brennt dieses Thema allen Augsburger zunehmend auf den Nägeln, wie die Studie zeigt. Kein Wunder: Die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist wie berichtet angespannt. Für viele ist es schwer, eine geeignete Wohnung oder Immobilie zu finden.

    Zukunftspläne Wer neu nach Augsburg kommt, der will übrigens meist längerfristig bleiben. Allerdings sind die Neuzuzügler innerhalb Augsburgs und der Region recht mobil. Die Umzugsbereitschaft ist bei den Neuankömmlingen deutlich höher, was darauf hindeutet, dass das zunächst gefundene Quartier nicht den langfristigen Vorstellungen genügt.

    Zufriedenheit Die Stadt insgesamt wird von den Zuzüglern übrigens positiver gesehen als von den alteingesessenen Augsburgern. Das geht von der Frage des Angebots an Geschäften in der Innenstadt über Schulen, Parks, öffentlichen Nahverkehr bis hin zum gastronomischen Angebot. Nur bei einigen Punkten, etwa was die Zahl der Parkplätze für Autos oder das Angebot an Museen betrifft, ist die Zufriedenheit der Zuzügler geringer ausgefallen als die der Alt-Augsburger.

    Beliebte Viertel Das Statistikamt hat auch erforscht, welche Stadtteile – offiziell Stadtbezirke – besonders stark gewachsen sind. Von 2009 bis 2016 ragt Göggingen-Ost beim Plus mit mehr als 160 Prozent heraus dahinter verbirgt sich vor allem das Baugebiet südlich der Friedrich-Ebert-Straße. Kräftig zugelegt haben auch das Textilviertel, die Innenstadt und die Gebiete links der Wertach (zwischen Bahnlinie und Dieselstraße). Beliebt sind auch die ehemaligen Kasernenareale in Pfersee (Sheridan) und Kriegshaber (Reese).

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