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Augsburg: Das Römermuseum bleibt bis 2022 eine Baustelle

Augsburg

Das Römermuseum bleibt bis 2022 eine Baustelle

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    In der Dominikanerkirche wird der Fußboden saniert. Bis dort ein neues Römermuseum eingerichtet ist, wird es aber noch dauern.
    In der Dominikanerkirche wird der Fußboden saniert. Bis dort ein neues Römermuseum eingerichtet ist, wird es aber noch dauern.

    Acht bis zehn Jahre. So lange wird es wohl dauern, bis Augsburg wieder ein Römisches Museum mit einer vollwertigen Ausstellung hat. Denn anstatt die Dominikanerkirche nur zu sanieren und wieder „einzuräumen“, setzt die Stadt jetzt auf ein Neukonzept samt Erweiterung. Übergangsweise wird es eine kleinere Ausstellung in der Toskanischen Säulenhalle geben. Laut Kulturreferent Thomas Weitzel soll sie im Frühjahr 2015 eröffnen.

    Wie berichtet, war das Römische Museum Ende 2012 von einem Tag auf den anderen geschlossen worden, weil die Bodenplatte eingebrochen war. Darunter liegen Grüfte, wahrscheinlich auf zwei Ebenen. „Was noch tiefer ist, wissen wir nicht“, sagt Hochbauamts-Leiter Günter Billenstein. Seit zwei Wochen wird der kaputte Boden in der Kirche ausgebaut. Bis Ende des Jahres soll das Material, mit dem die Gruften einst aufgefüllt wurden, von Archäologen untersucht und aus der Kirche abtransportiert sein. Baulich ist das Projekt dann erst einmal abgeschlossen.

    Dominikanerkirche soll wohl Standort des Museums bleiben

    Nach AZ-Recherchen zeichnet sich ab, dass der alte auch der neue Standort des Römischen Museums sein wird. Der Pfannenstiel, den die SPD im Wahlkampf für einen Museumsneubau ins Gespräch gebracht hatte, ist wohl erst mal außen vor. Im Rahmen zweier Projekte – einmal mit Studenten der Hochschule Rhein-Main, einmal mit ausgewählten Architekturbüros – soll im Herbst gezeigt werden, was auf dem Gelände der Dominikanerkirche machbar wäre. Laut Billenstein stehen aber genügend städtische Flächen zur Verfügung, „um ein zeitgemäßes Museum zu bauen“.

    Die benachbarte Berufsschule III war laut Hochbauamt in die Gespräche einbezogen. Immer wieder stand auch zur Debatte, Teile des Schulgeländes in das neue Museumskonzept zu integrieren. Die Schule müsste sich dafür aber von Flächen trennen, um Platz für die Römer zu machen.

    Frühestens 2018 Beginn des Projekts

    Wie schnell ein neues Museum realisiert werden kann, hängt vor allem vom Geld ab. Im Haushalt 2015 müssten zwischen 150000 und 200000 Euro für einen Architektenwettbewerb zur Verfügung gestellt werden. Er könnte im Herbst 2015 ausgelobt werden und würde wohl ein Jahr dauern. Die bauliche Planung sowie das Festzurren der Finanzen samt Förderung würden noch einmal bis zu ein Jahr in Anspruch nehmen. „Mit dem Projekt könnten wir dann frühestens 2018 beginnen“, sagt Billenstein.

    Rund zwei Jahre kann man laut Experten für einen Museumsneubau wie den Augsburger ansetzen. Danach müsste noch die Ausstellung eingerichtet werden. Vor 2022 wird das neue Römische Museum deshalb kaum eröffnet werden.

    Ideen, wie eine Ausstellung konzipiert sein könnte, gibt es bereits seit 2009. Bereits damals hatte der Stadtrat den Beschluss gefasst, sich auf den Standort in der Dominikanergasse zu konzentrieren. Die Schwerpunkte der Ausstellung waren damals ebenfalls Thema. Demnach stünde unter anderem Augsburg als politisches, wirtschaftliches und religiöses Zentrum sowie die Menschen der Stadt im Mittelpunkt. Die archäologischen Funde würden es möglich machen, all diese Themenblöcke anhand von Alltagssituationen anschaulich darzustellen.

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