Man sieht nur ein Auge, Nase, Mund und ein bisschen vom langen Haar. Doch regelmäßige Besucher des Museums Ulm erkennen das Motiv vielleicht. Was da nun an der meterhohen Wand im Lichthof hängt, ist eine stark vergrößerte Reproduktion von Hans Schüchlins Tafelbild „Erhebung der heiligen Maria Magdalena“, einem Meisterwerk aus der Spätgotik-Sammlung, ein Hingucker wegen des fellbedeckten Körpers der frommen Frau in Erinnerung. Oder besser: Es sind Bruchstücke einer Reproduktion. „Für das komplette Bild bräuchte man wahrscheinlich das ganze Museum“, erklärt der Regensburger Raoul Kaufer, einer der beiden Künstler hinter dem Projekt „Artperium“, das weniger eine Hommage an die Kunst vergangener Zeiten, sondern ein Kommentar zu Kunsthandel und -markt ist.
Ulm