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Fankultur: Wo bleiben die Zuschauer?

Fankultur

Wo bleiben die Zuschauer?

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    Eine volle Tribüne in der Abenstein-Arena erhoffen sich die Gersthofer Fußballer nicht nur für das Heimspiel am Sonntag gegen die SpVgg Bayern Hof.
    Eine volle Tribüne in der Abenstein-Arena erhoffen sich die Gersthofer Fußballer nicht nur für das Heimspiel am Sonntag gegen die SpVgg Bayern Hof. Foto: Foto: Marcus Merk

    Gersthofen Man stelle sich vor: In Gersthofen wird seit Beginn dieser Saison Bayernliga-Fußball geboten – doch keiner geht hin. Waren es zum Auftakt gegen den SV Heimstetten noch 500 Zuschauer, verloren sich am vergangenen Samstag nur 350 in der schmucken Abenstein-Arena. Da waren es bei den Bezirksliga-Derbys SV Stadtwerke Augsburg gegen BCA Oberhausen (400) und FC Heimertingen gegen BSC Memmingen (450) mehr. Wahrscheinlich hat Ex-Profi Mario Basler im Trikot des BCA die meisten Schaulustigen an den Wildtaubenweg gelockt. Imposant auch die Zuschauerzahlen in der Landesliga: 1050 beim Allgäu-Duell VfB Durach gegen den 1. FC Sonthofen, 720 bei SV Kirchanschöring gegen BCF Wolfratshausen.

    Große Kulissen in Rosenheim und Großbardorf

    Überall scheinen die Fans hungrig auf Fußball zu sein. Nur nicht in Gersthofen. Selbst in Rosenheim, das trotz zweier Bayernligisten nicht gerade als typische Fußballstadt bekannt ist, weil dort Eishockey dominiert, kamen am Mittwoch zum Stadtderby zwischen dem TSV 1860 und dem Sportbund 1100 Zuschauer.

    In der Bayernliga gibt es aber auch etliche richtige Fußballstädte. Sensationelle 2100 Besucher sahen am Mittwochabend die Begegnung Großbardorf gegen 1. FC Schweinfurt 05, der VfL Frohnlach und Eintracht Bamberg kickten vor 1200 Menschen. Auch der Würzburger FV – dort staunten die Gersthofer vergangenen Woche über einen eigenen Verkaufsstand mit Fanartikeln – und die SpVgg Bayern Hof können auf eine langjährige und erfolgreiche Tradition verweisen und verfügen über jede Menge Fans, die ihre Mannschaft während der gesamten 90 Minuten mit Sprechchören unterstützen.

    Beim TSV Gersthofen ist dafür der rund 15-köpfige Fanclub „Staudenweg“ zuständig, der die Mannschaft mit Trommeln und Trompeten anfeuert. Doch für den kommenden Sonntag haben sich rund 100 Anhänger aus Hof angekündigt. Da diese nicht immer die friedfertigsten sind, wurde dem Spiel in der Abenstein-Arena eine hohe Sicherheitsstufe verpasst. Nicht nur die Kamerateams von BFV.TV sondern auch ein größeres Polizeiaufgebot wird dieses Spiel verfolgen.

    Begeisterung springt nicht über

    Seit Wochen grübeln Trainer/Manager Robert Walch und Geschäftsführer Klaus Raßhofer, warum die Flamme der Begeisterung in der Ballonstadt nicht überspringen will. Walch versteht die Welt nicht mehr: „Das erste Spiel gegen den SV Heimstetten war doch eine Werbung für den Fußball“. Schon am Ende der abgelaufenen Saison, die man mit der Vizemeisterschaft und dem Aufstieg abschloss, sind die Zuschauerzahlen zurückgegangen. „Was können wir denn noch tun, um die Leute anzulocken?“, fragt sich Walch.

    Was die Verantwortlichen noch mehr verblüfft: Die Lokalrivalen TSV Rain (zuletzt 550 Zuschauer gegen Unterhaching II) und TSV Aindling (480 gegen Großbardorf) liegen in der Gunst des Publikums vorne, obwohl sie zuletzt aus finanziellen Gründen den Sparkurs fahren müssen, währen der TSV Gersthofen eine attraktive Mannschaft bieten kann, die sich den Aufstieg in die Regionalliga zum Ziel gesetzt hat.

    Kontakt mit Bevölkerung suchen

    „Wenn die Gersthofer nicht zu uns kommen, gehen wir halt zu den Gersthofern“ – unter diesem Motto werden Trainer Robert Walch und seine Kicker nun am Samstag nach dem Training gegen 12 Uhr im City Center Freikarten für das Spiel gegen Hof und Spielpläne für die weitere Saison verteilen.

    In Gersthofen wird seit Beginn dieser Saison Bayernliga gespielt – doch der Funke der Begeisterung will nicht überspringen. Warum ist das so? Schreiben Sie uns Ihre Meinung per E-Mail an sportredaktion.landbote@augsburger-allgemeine.de oder diskutieren Sie mit im Internet unter

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