Es ist das klassische Duell David gegen Goliath. Kreisligist VfR Foret trifft bei der Endrunde zur schwäbischen Hallenmeisterschaft am heutigen Samstag im Eröffnungsspiel um 14 Uhr auf den Regionalligisten FV Illertissen. Die Kicker von der Grenze zu Baden-Württemberg haben in den beiden vergangenen Jahren in der ersten Hauptrunde gegen die Bundesligisten Werder Bremen oder Eintracht Frankfurt gespielt, der VfR Foret gegen den FSV Wehringen oder den SSV Margertshausen. Mehr Unterschied geht kaum!
Hobbykicker gegen Halbprofis – da ist der Spielausgang schon vor dem Anpfiff entscheiden. Doch Forets Trainer Jimmy Arslan sieht die Seinen nicht gänzlich chancenlos. Schließlich können die VfR-Kicker für Kreisliga-Verhältnisse durchaus ein Star-Ensemble aufbieten. Zuletzt hat die Führungsriege um die beiden Vorsitzenden Hakki Wiedemann und Ayhan Korkmaz mit Alexander Chetschik, Rudi Kine und Eugen Kunz drei Spieler mit Bayernliga-Erfahrung an Land gezogen, die in der Winterpause den Sparmaßnahmen der TSG Thannhausen zum Opfer fielen.
„Wir haben nichts, aber auch gar nichts zu verlieren. Technisch sind wir sehr beschlagen, und dass Regionalligaspieler für gewöhnlich robuster zur Sache gehen, hilft ihnen beim Futsal auch nichts“, sagt Arslan, der bei der Endrunde auf eine konsequentere Regelauslegung der Schiedsrichter hofft, als sie zuletzt in Friedberg zu sehen war. „Da wurde nach Hallenfußball-Regeln, aber ohne Bande und mit kleinen Toren, gepfiffen. Das habe ich auch immer wieder moniert.“ Als Kritik will er das nicht verstehen: „Alle Beteiligten müssen in Sachen Futsal noch viel lernen.“
Da ist ihnen der VfR Foret voraus, der schon seit Jahren an den Futsal-Wettbewerben teilnimmt und 2012 sogar den bayerischen Meistertitel holen konnte. Das Einzige, was Jimmy Arslan echte Sorgen bereitet, ist die Spielzeit von zweimal 15 Minuten. Beim Turnier in Friedberg wurden in den Gruppenspielen lediglich zwölf, im Endspiel zweimal zehn Minuten gespielt. „Das ist eine lange Zeit. Das könnte zum Nachteil werden, wenn gegen Ende die Kräfte nachlassen“, kündigt Jimmy Arslan an, die Sache anders anzugehen und in jeder Halbzeit das Time-out in Anspruch zu nehmen. „Diese Pause werden wir wohl brauchen, dass sich unsere Hallenspezialisten ein bisschen ausruhen können.“
Zu diesen zählt Ayhan Kara-Idris. Drei Turniere hat der VfR Foret in diesem Winter bisher gespielt, alle drei hat er gewonnen. Und dreimal wurde der 26-jährige Grieche zum besten Spieler gewählt. „Wir sind für jede Überraschung gut“, strotzt der Filigrantechniker vor Selbstvertrauen. „Ich schaue ihm gern zu. Solche Spieler wollen wir doch in der Halle haben“, sagt Jimmy Arslan, der zu seiner aktiven Zeit bei Schwaben Augsburg ebenfalls ein absoluter Hallenfreak war. „Mit fußballerischen Mitteln ist ihm nur schwer beizukommen. Deshalb bekommt er natürlich auch viel auf die Socken.“
Auch deshalb hofft Arslan, das die Futsal-Regeln am Samstag konsequent zur Anwendung kommen.